UBS.Stamford

Nimmt man die Summe für die Personalausgaben, so entfielen bei der UBS auf jeden Angestellten rund 230'000 Franken. Das ist im globalen Vergleich sehr respektabel – auch wenn Restrukturierungskosten das Bild verfälschen mögen.

Sind 2,9 Milliarden Franken zuviel? Die Bonus-Summe der UBS wird in den nächsten Tagen noch allerhand politischen Streitstoff abgeben. Aber die Branche weiss: Diese Zahl ist nur eine von vielen, um die Lohnsituation der Schweizer Grossbank zu beurteilen.

Ein anderer Zugang wäre, dass man die Lohnsumme des Jahres 2009 nimmt – und diese dann durch die Zahl der Vollstellen teilt: Wie stehen dann die Angestellten der verschiedenen Banken da?

Ein Vergleich mit Grossbanken, die ihre Jahresergebnisse bereits veröffentlicht haben, zeigt: Die UBS erscheint da im soliden Mittelfeld. Sie verbuchte fürs letzte Jahr durchschnittlich 230'000 Franken an Personalausgaben pro Kopf. In der UBS-Investmentbank liegt die Summe übrigens bei rund 280'000 Franken.

Das ist deutlich weniger als die halbe Million von Spitzenreiter Goldman Sachs, aber auch deutlich mehr als beispielsweise bei der amerikanischen Grossbank JP Morgan; dort kam ein durchschnittlicher Angestellter auf rund 130'000 Franken an «compensation and benefits».

Struktur und Restrukturierung

Allerdings: Bei den 16,5 Milliarden Franken, welche die UBS als Personalausgaben vermeldet, sind auch Restrukturierungskosten eingerechnet. Das macht eine halbe Milliarde Franken, die einmalig sind und nicht den klassischen Salären und Boni zufallen. Zieht man die Restrukturierungs-Personalkosten ab, so gelangt man in die Gegend von 220'000 Franken.

Nimmt man wiederum nur die Saläre und Boni – berücksichtigt also nicht Sozialabgaben, Pensionskassenleistungen, Personalverwaltungs-Aufwand oder ähnliches –, so gelangt man bei der UBS für 2009 auf 179'000 Franken pro Kopf.

Natürlich lassen sich nun viele gute Argumente gegen solche Vergleiche anführen. Zum Beispiel, dass die Grösse, die Struktur, die geografische Verbreitung der Banken sowie die Währungsumrechnung zu verzerrten Bildern führen können-

So weist eine Investment-Banking-Maschine wie Goldman Sachs zwangsläufig eine völlig andere Personal- und Lohnstruktur auf als ein US-Institut mit grossem Retail-Anteil wie Bank of Amerika (120'000 Franken). Aber Branchentendenzen werden sichtbar, und immerhin kommen auch Ähnlichkeiten der Institute ans Licht durch solche Zahlen:

Personalausgaben pro Kopf:
Sieben internationale Grossbanken im Vergleich


Goldman Sachs:
– durchschnittlich 31'700 Vollzeitstellen
– 17,4 Milliarden Dollar Franken compensation and benefits
– macht 548'000 Franken pro Kopf.

• Morgan Stanley:
– 62'000 Stellen
– 15,4 Milliarden Franken compensation & benefits
– macht 248'000 Franken pro Kopf.

• UBS:
– durchschnittlich 71'500 Vollstellen
– 16,5 Milliarden Franken personnel expenses
– macht 230'000 Franken pro Kopf.
respektive:
— 12,8 Milliarden Franken salaries & variable compensations
– macht  179'000 Franken pro Kopf

• Deutsche Bank:
– 78'000 Stellen
– 17,1 Milliarden Franken compensation and benefits
– macht 219'000 Franken pro Kopf.

• Bank of America/Merrill Lynch:
– 282'000 Vollstellen
– 33,8 Milliarden Franken personnel expense
– macht 120'000 Franken pro Kopf.

• JP Morgan Chase:
– 222'000 Vollstellen
– 28,6 Milliarden Franken compensation and benefits
– macht 130'000 Franken pro Kopf

• Santander:
— 169'000 Vollstellen
— 12,4 Milliarden Franken personnel expenses
— macht 73'000 Franken pro Kopf

 

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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