Die italienischen Behörden setzen die Schweizer Privatbank EFG International unter Druck. Die Büros der kürzlich übernommenen BSI Bank in Como und Mailand müssen wohl schliessen.

Die italienische Zentralbank, die Banca d’Italia, fordert die Schweizer Privatbank EFG International zur «Umsetzung bestimmter Massnahmen» auf, wie einem Communiqué der EFG-Gruppe zu entnehmen ist. Die Massnahmen gingen auf administrative Versäumnisse aus der Zeit vor der Integration der Tessiner Privatbank BSI in die EFG zurück, heisst es weiter.

Die italienischen Behörden bemängeln dem Vernehmen nach strukturelle und administrative Schwächen in Sachen Compliance, nachdem es 2016 vor dem Abschluss der BSI-Übernahme durch die EFG zu Inspektionen gekommen sei.

Schliessung befürchtet

Gemäss Anweisungen der Banca d'Italia beschränken sich die beiden Büros in Como und Mailand derzeit auf Geldabzüge und weitere «passive Dienstleistungen» – offenbar deutet einiges darauf hin, dass die beiden Geschäftsstellen geschlossen werden müssen.

Die Büros in Mailand und Como, die sich offenbar auf Onshore-Dienstleistungen konzentrieren, weisen laut EFG International verwaltete Kundenvermögen von weniger als einer Milliarde Franken auf. Im Zusammenhang mit der Anordnung der Banca d'Italia seien keine Kundenvermögen blockiert worden, heisst es in der Mitteilung weiter.

Prüfung der rechtlichen Situation

Bei EFG sei man derzeit noch an einer Beurteilung der rechtlichen Lage. Das Geschäft mit italienischen Kunden ausserhalb Italiens sei von der Anordnung nicht betroffen, liess die Schweizer Privatbank weiter verlauten.

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