Die Grossbank will ihre Schwarzgeld-Bestände lichten. VR-Präsident Hans-Ulrich Doerig empfiehlt Deutschland eine Steueramnestie.

Rund 100 Milliarden Franken an Geldern von europäischen Kunden sollen in den Tresoren der Credit Suisse lagern. Angst, dass diese Kundengelder bald abgezogen werden, hat Hans-Ulrich Doerig aber keine.

Ein beachtlicher Teil dieser Gelder sei nicht als Schwarzgeld bei der Bank, gibt er in einem Interview auf «Radio DRS» preis.

Und selbst wenn es durch den Steuerstreit mit Deutschland zum Abzug von Kundengeldern kommt, schaut Doerig dieser Entwicklung gelassen entgegen: «Wenn wir jetzt diese Erfahrungen von Italien betrachten, dann hat man gesehen, dass dies einen gewissen Erfolg gehabt hat. Und man hat auch gesehen, dass ein Teil dieser Gelder bei uns bleiben – zwei Drittel dieser Gelder sind noch bei uns.»

Weg finden, wie man Gelder legalisieren kann

Eine Steueramnestie nach italienischem Vorbild wäre gar im Sinne der Bank, da diese seit einigen Jahren eine Weissgeld-Strategie verfolge. «Daher würde ich Deutschland ans Herz legen, diesem Beispiel zu folgen. Es könnte grossen Erfolg haben», führt Doerig aus.

Die Credit Suisse sei zwar keine Steuerpolizei, doch sie setze mit strikten Richtlinien alles daran, dass ihre Mitarbeiter den Kunden nicht zur Steuerhinterziehung beihelfen. Noch befinden sich Schwarzgelder bei der Bank, sagt Doerig. Daher müsse man nun einen Weg finden, wie man diese Gelder legalisieren könne.

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