Die Schweizer Grossbank gilt im Urteil mancher Experten bereits als Schrittmacherin für andere Finanzinstitute.

Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Unter diesen Prämissen beurteilt das britische Wirtschaftsmagazin Economist in seiner neusten Ausgabe die jüngsten Entwicklungen bei der UBS positiv. Die Schweizer Grossbank habe bereits so viele Massnahmen getroffen, dass sie schon bald zu den ersten Finanzkonzernen in Europa zählen könnte, die gesundet wieder dastehen.

Die UBS wurde als eine der ersten Banken überhaupt von der Krise getroffen. Dadurch konnte sie sich jedoch auch früher als andere Unternehmen noch mehrmals rekapitalisieren, eine neue Führungscrew aufstellen, und angesichts der gedämpften Aussichten präventiv viele kostspielige Arbeitsstellen vor allem im Investmentbanking einsparen.

Die Bank trennte sich auch gezielt von zahlreichen Problemkrediten, sie schrumpfte durch den Verkauf einzelner Geschäftsbereiche und ist mittlerweile nahe daran, die von den Aufsichtsbehörden geforderte Leverage Ratio von 3 Prozent zu erreichen. Gerade die inzwischen recht solide Eigenkapitalbasis dürfte mit ein Grund sein, dass die UBS-Aktie sich in den letzten vier Monaten im Vergleich zu einer Reihe anderer europäischer Finanztitel besser entwickelte, heisst es weiter.

Ganz überm Berg ist das Unternehmen deswegen aber nicht. Sie werde noch mehr schrumpfen müssen und bescheidener werden, urteilt der Economist. Ausserdem muss der anhaltende Abfluss an Kundengeldern gestoppt werden, und in den USA muss sich die Bank noch mit den Strafbehörden wegen des Verdachts auf Beihilfe zu Steuerbetrug arrangieren.

Attestiert wird der Führung jedoch, dass sie ihre Aufgabe nun wesentlich ernster nimmt, als seinerzeit unter der Ägide von Marcel Ospel. Mittlerweile bestehe ein enger und intensiver Kontakt zwischen den unabhängigen Verwaltungsräten und der operativen Führung unter Konzernchef Marcel Rohner (Bild).

Marcel Rohner

Dies sei von Vorteil, wenn es jetzt darum gehe, die weiteren angekündigten Massnahmen umzusetzen, wie die Aufteilung der Bank in drei juristisch unabhängige Einheiten, das neue Lohnsystem mit Bonus- und Malus-Komponente sowie die Stärkung des Vermögensverwaltungsgeschäfts anstelle des riskanten Investmentbankings. Sollte es der UBS indessen gelingen, eine kleinere, feinere und auf die Kundenbedürfnisse ausgerichtete Bank zu werden, könnte sie durchaus zur Schrittmacherin in der europäischen Finanzindustrie werden.

Trotz angespannter Arbeitsplatzsituation hat die UBS im In- und Ausland noch zahlreiche Stellen offen. Mehr Informationen auf diesem Link.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.2%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.78%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.91%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.43%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.67%
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