Der Goldpreis hat diese Woche einen wahre Berg- und Talfahrt vollzogen. Nun wagen sich die Auguren der Credit Suisse mit ihrer Preisprognose für das gelbe Edelmetall weit aus dem Fenster hinaus.

Bis vor kurzem lag Gold in der Gunst der Anleger und der Preis für das gelbe Edelmetall kletterte zwischenzeitlich sogar bis auf 1'296 Dollar. Doch die Sitzung der amerikanischen Notenbank (Federal Reserve, Fed) am vergangenen Mittwoch verlieh dem Rohstoff einen Dämpfer. Derzeit notiert die Unze bei knapp 1'260 Dollar.

Fed-Chefin Janet Yellen zog an der jüngsten Sitzung die Zinszügel zum zweiten Mal binnen weniger Monate um 0,25 auf 1,25 Prozent an und signalisierte in diesem Jahr noch einen weiteren Schritt. Gleichzeitig hat die US-Notenbank angekündigt, mit dem Abbau ihrer über die Jahre aufgeblähten Bilanz zu beginnen, und zwar noch in 2017.

Erkennt die Fed die Gefahren... 

Das sind Anzeichen, dass die Fed die Gefahren von neuen Vermögenspreisblasen an den Aktien- und Immobilienmärkten als Folge ihrer riesigen Wertpapierkäufe ernst nimmt. 

Für die weitere Goldpreisentwicklung sind dies nicht eben positive Signale.

... oder lässt sie die Zügel weiterhin locker?

Dennoch attestieren die Goldauguren der Credit Suisse (CS) dem Goldpreis weiteres Aufwärtspotenzial, und zwar bis auf 1'400 Dollar gegen Jahresende, wie das Edelmetallportal «Kitco» Anfang Woche berichtete.

Die Goldpreisprognose der Schweizer Grossbank stützt sich unter anderem auf die Annahme, dass die Realzinsen künftig niedriger sein werden als allgemein erwartet wird, so dass der Dollar einen Teil seiner Stärke einbüsst, oder dass die Fed in Zukunft eine lockerere Geldpolitik verfolgt.

Höchster Stand seit 1999

Für das Edelmetall sprechen überdies die zahlreichen geopolitischen Schwelbrände und auch die robuste Nachfrage nach dem gelben Metall bei bestimmten Investoren.

So erhöhten staatlich kontrollierte Finanzinstitute im vergangenen Jahr ihre Goldreserven um 377 auf geschätzte 31'000 Tonnen. Dies ist der höchste Stand seit 1999, wie die «Financial Times» mit Verweis auf eine Studie berichtete. Zu den grossen Goldinvestoren zählen die Zentralbanken von Russland, China und Kasachstan.