Die Geschäftsmodelle vieler Schweizer Privatbanken sind weder robust noch flexibel genug, um den aktuellen Marktansprüchen gerecht zu werden.

Dies geht aus der heute veröffentlichten Deloitte-Studie «Vermögensverwaltung in der Schweiz – Strategien für eine profitable Zukunft» hervor. Sie zeigt auf, welche Business Operating Models am erfolgversprechendsten für die Zukunft sind.

Die Analyse unter 103 Vermögensverwaltern mit Sitz in der Schweiz berücksichtigt einen Zeitraum von fünf Geschäftsjahren (2004-2008), und zeigt, dass es in der Vermögensverwaltungsbranche zehn vorherrschende Business Operating Models gibt.

Besondere Belastbarkeit

Das erfolgreichste unter ihnen hat sich durch besondere Belastbarkeit während der Marktturbulenzen des Jahres 2008 ausgezeichnet und setzt sich folgendermassen zusammen:

  • Internationale Präsenz des Vermögensverwalters (Domestic, Global Onshore und Offshore)
  • Fokus auf Affluent/High Networth Individuals sowie auf institutionelle Kunden
  • Angebot von Depotverwahrung, Beratungsmandaten und Brokerage-Dienstleistungen sowie von Vermögensverwaltungsmandaten
  • Produktion und Angebot von traditionellen Produkten (eigene „Mutual Funds“, „Absolute Return Mandates“, „Managed Funds Portfolios“)
  • Outsourcing einzelner oder multipler Back-Office-Dienstleistungen

Die Kehrseite

Die Kehrseite ist alarmierend. Im Bankenland Schweiz hat mehr als die Hälfte der analysierten Anbieter jedoch mit erheblichen Schwierigkeiten bei der nachhaltigen Profitgenerierung zu kämpfen.

Die Business-Operating-Models dieser Marktteilneh-mer sind weder robust, noch flexibel genug für die Ansprüche der aktuellen Marktge-gebenheiten.

Geschäftsmodelle überprüfen

Deloitte kommt in der Studie zum Schluss, dass die Mehrheit der Vermögensverwalter ihre aktuellen Business Operating Models überprüfen sollten, um nachhaltig wieder höhere Profite zu erwirtschaften.

Mittels statistischer Analysen haben die Autoren der Studie Ansatzpunkte identifiziert, die einen direkten Einfluss auf die Profitabilität aufweisen:

• Der Fokus auf Affluent/High Net Worth und institutionelle Kunden hat einen positiven Effekt auf die Profitabilität – in Hausse- und Baissemärkten.

• Eine internationale Präsenz – im Kontext der Verschärfung regulatorischer Rahmenbedingungen – erweist sich als positiv für die Profitabilität.

• Produktion & Angebot von erweiterten Dienstleistungen werden sich in Zukunft zu einem elementaren Differenzierungsfaktor entwickeln und stellen eines der wirksamsten Mittel zur Überwindung des Vertrauensdefizits der Branche dar.

• Das Outsourcing einzelner oder multipler Back-Office-Dienstleistungen kann, wenn korrekt geplant und ausgeführt, erheblich zur Profitabilität beitragen und ist ein Indikator für «Operational Excellence» in diesem Bereich der Wertschöpfungskette.

• Produktion und Angebot traditioneller Produkte sollten mit Vorsicht geplant und umgesetzt werden.

• Produktion & Angebot von Market-Tracking-Produkten haben einen erheblichen negativen Einfluss auf die Profitabilität. Dies weist darauf hin, dass es der Branche an Grössenvorteilen mangelt.

• Der Eigenhandel in Kombination mit Private Banking hat sich in den vergangenen zwei Jahren als verlustbringend herausgestellt.

 

 

 

 

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.05%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.68%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.44%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.49%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.34%
pixel