Ein ehemaliger Händler der Credit Suisse steht mit seinem Fintech bei Investoren hoch im Kurs: Eine Finanzierungsrunde verlief äusserst erfolgreich. Die Pläne des Fintech-Unternehmers sind hochfliegend.

Revolut, das Fintech von Nikolay Storonsky, hat von Investoren wie Index Ventures, Balderton Capital und Ribbit Capital 66 Millionen Dollar erhalten, um seine Firma weiterentwickeln zu können, wie «Bloomberg» am Mittwoch berichtete. Storonsky will mit dem Geld in Nordamerika und Asien neue Ableger seiner Firma eröffnen und die Angebotspalette von Revolut erweitern.

So können in Zukunft Kunden der in London beheimateten Firma Kryptowährungen in ihrem Depot halten. Und ab nächster Woche sollen sie Bitcoin, Litecoin oder Ethereum gratis tauschen, ausgeben und transferieren können, ohne extra dafür zahlen zu müssen. Revolut profitiert dabei vom Preisunterschied zwischen Käufer und Verkäufer, verlangt dafür aber keine Gebühren.

Gern gesehener Gast in Zürich

Der 32-jährige Storonsky verliess vor zwei Jahren die Credit Suisse und gründete Revolut zusammen mit Vlad Yatsenko, einem Software-Entwickler der Deutschen Bank. Die Firma, welche nun von der massiven Finanzspritze profitiert, macht Geld mit einer Finanz-App, die eine Prepaid-Kreditkarte beinhaltet, mit der Geldtransfers und Währungswechsel kostenlos möglich sind. Revolut vergibt auch Konsumkredite.

Der Schweizer Finanzbranche ist Storonsky spätestens seit seiner Präsentation an der grössten hiesigen Fintech-Veranstaltung bekannt. Er war ein Star-Gast an der «Finance 2.0» welche im März in Zürich über die Bühne ging.

Rasantes Wachstum

Revolut ist seit ihrer Gründung rasant gewachsen und hat schon 140 Angestellte an Standorten in London, Krakau und Moskau. Nun möchte Storonsky Ableger in New York und Singapur eröffnen und etwa 20 weitere Leute anstellen, so «Bloomberg».

«Dies sind riesige Märkte und es gibt eine enorme Nachfrage für unsere Produkte,» erklärte Storonsky der Nachrichtenagentur. «Jetzt ist die Zeit reif, hinzugehen.»

Die «langsamen» Grossbanken

Im Gespräch mit «Bloomberg» übte der ehemalige Credit-Suisse-Banker unverhohlen Kritik an den Grossbanken und ihren Entscheidungswegen. Diese schauten sich zwar genau an, welche Produkte die Fintech-Branche hervorbringe, da sie diese in Zukunft auch in ihr Portfolio integrieren wollten: «Aber sie sind sehr langsam.»

Letztlich sei es wichtig, den Kunden das Besitzen und den Gebrauch von Kryptowährungen zu ermöglichen. Und soweit sind die Grossbanken definitiv noch nicht.

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