Es ist eine Premiere auf dem Schweizer Finanzplatz und gleichzeitig eine clevere Idee: Mit der Übernahme einer Privatbank bildet eine Pensionskasse eine Vorsorgebank.

Es ist auf den ersten Blick ein ungewöhnlicher Deal: Die Tellco Vorsorge in Schwyz übernimmt die Dominick Privatbank in Zürich. Zusammen werden sie zur ersten Vorsorgebank der Schweiz, wie Tellco und Dominick am Dienstag mitteilten.

In der laufenden Privatbanken-Konsolidierung hat es dies bislang noch nicht gegeben. In der Regel kaufen Banken andere Banken oder deren Kundenvermögen. Nun sind also Pensionskassen auf der aktiven Seite der Konsolidierung im Swiss Banking.

Von der Wiege bis zur Bahre

Auf den zweiten Blick macht diese Transaktion viel Sinn: Eine Vorsorgebank kann sich im Markt klar positionieren und von anderen Privatkundengeschäften differenzieren. Mit Dienstleistungsangeboten «von der Wiege bis zur Bahre» kann das Institut Bedürfnisse über den gesamten Lebenszyklus eines Kunden abdecken.

Die Tellco Gruppe ist in Schwyz recht bedeutend: Sie bietet mit über 130 Mitarbeiter Vorsorge- und Vermögensdienstleistungen für private und institutionelle Kunden an und ist zudem im Immobiliengeschäft tätig. Tellco Vorsorge ist Betreiberin der unabhängigen Pensionskasse Pro.

6,5 Milliarden Franken Kundengelder

Auch die in den 1990-er Jahren gegründete Dominick Bank hat sich im Bereich Vorsorge positioniert. Die Hauptaktionäre der Bank sind Peter M. Kennedy, Eric von Graffenried und Hans Jörg Sägesser. CEO ist Roland Straub.

Durch den Zusammenschluss entstehe eine Dienstleisterin mit verwalteten Vermögen von rund 6,5 Milliarden Franken, hiess es. Dabei kommt der deutlich bedeutendere Teil der Kundengelder von Tellco. Die Dominick Bank verwaltet gemäss einem Sprecher rund ein halbe Milliarde Franken.

In der Mitteilung heisst es zwar, die Geschäftsleitung der Dominick Bank bleibe unverändert und die beiden Unternehmen würden sich hervorragend ergänzen. Doch ist klar, dass Tellco und deren CEO Philippe Moser künftig das Sagen haben werden. Dominick wird integriert. Der Name der neuen Vorsorgebank steht allerdings noch nicht fest.

Seit 2008 in der Gewinnzone

Die Dominick Bank mit ihrem Sitz im Zürcher Seefeld war nie ein bedeutender Player im Swiss Banking. Ihre Bilanzsumme beläuft sich auf rund 71 Millionen Franken. Angaben zur Höhe der verwalteten Vermögen fehlen.

Die Bank hat kürzlich einen Halbjahresbericht veröffentlicht, aus dem ein Gewinn im ersten Semester von 345'000 Franken hervorgeht, in erster Linie dank Veränderungen bei Rückstellungen und Wertberichtigungen. Seit 2008 schreibt die Bank regelmässig Gewinne in dieser Grössenordnung, wie Dominick-CEO Straub gegenüber finews.ch erklärte. 

Die zunehmende Regulierungsdichte hat auch bei dieser Bank ihre Spuren hinterlassen. Und die immer schwerer wiegenden Haftungs- und Risikofragen werden die Eigentümer wohl mit dazu bewogen haben, sich von ihrer Privatbank zu trennen.

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