Mit dem Abzug aus dem deutschen Markt hat die Bank J. Safra Sarasin Änderungen im Verwaltungsrat vorgenommen. Anstatt einer deutschen Promi-Politikerin ist nun ein Vertrauter der Familie Safra im Gremium.

Die verschwiegene brasilianisch-schweizerische Privatbank J. Safra Sarasin hat die Zusammensetzung ihres Verwaltungsrates geändert. Ausgetreten ist die frühere Miss Germany und CSU-Abgeordnete im Bundestag Dagmar Wöhrl (Bild unten). An ihrer Stelle sitzt nun der Brasilianer Jorge Alberto Kininsberg im Verwaltungsrat von J. Safra Sarasin.

Dies geht aus der aktualisierten Website von J. Safra Sarasin hervor. Medien berichteten am Dienstag mit Verweis auf das Handelsregister, dass Wöhrl bereits im Juni ausgetreten war.

Enormer Reputationsschaden

Der Austritt Wöhrls kommt nicht allzu überraschend: Denn J. Safra Sarasin hat die Zelte in Deutschland abgebrochen, wie finews.ch diesen Januar exklusiv vermeldete. Der Ruf der Privatbank hat unter der Steueraffäre um die sogenannten Cum-Ex-Deals in Deutschland enorm gelitten.

Wöhrl war im Jahr 2011 in den Verwaltungsrat der damaligen Bank Sarasin gewählt worden, um die Deutschland-Strategie der Bank weiter zu stützen. In dieser Zeit hatte der damalige Private-Banking-Chef Eric Sarasin die aggressive Expansion in Deutschland bereits eingeleitet und renommierte Kunden wie den Drogerie-König Erwin Müller und AWD-Gründer Carsten Maschmeyer gewonnen.

Nun im Show-Business

Für den Austritt Wöhrls aus dem Verwaltungsrat von J. Safra Sarasin spricht zudem ihr Entscheid, im kommenden Oktober aus dem deutschen Bundestag zurückzutreten. Stattdessen konzentriert sich die 63-Jährige nun auf eine Fernseh-Karriere in der Sendung «Höhle des Löwen», wo sie zusammen mit anderen Unternehmern Geschäftsideen von Startups beurteilt.

Einer dieser Unternehmer ist ausgerechnet Carsten Maschmeyer, der sich nach einem Totalverlust mit den Cum-Ex-Fonds von Sarasin von der Privatbank eine Entschädigung über 10 Millionen Euro erstritten hat.

Wöhrls Ersatz im Verwaltungsrat von J. Safra Sarasin ist ein Mann aus den eigenen Reihen. Kininsberg leitet seit eh und je die Geschäfte der Privatbank in Luxemburg. Nach dem Sarasin-Kauf blieb er auf dem Posten und ist seither Managing Director von J. Safra Sarasin im Grossherzogtum.

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