Die Konsolidierung im Schweizer Private Banking fordert ein weiteres Opfer: Eine Genfer Privatbank gelangt in die Hände einer italienischen Grossbank.

Nun haben sich die Spekulationen, über welche auch finews.ch berichtet hat, bewahrheitet: Die Genfer Banque Morval wird von Intesa Sanpaolo übernommen, der grössten italienischen Privatkundenbank, wie die beiden Unternehmen am Mittwoch mitteilten.

Der Kauf von Intesa Sanpaolo ist ein Expansionsschritt in die Westschweiz, verfügt das Institut doch bereits über Private-Banking-Tochter in Lugano. Sie ist zudem auch in London und Luxemburg präsent. Intesa Sanpaolo und die Aktionäre der Morval Vonwiller Holding hätten eine Vereinbarung getroffen, hiess es.

Nach Käufern gesucht

Demnach werde die Moral Vonwiller Holding inklusive der Banque Morval, die zur Holding gehört, in den Besitz der italienischen Bankengruppe übergehen. Über die Transaktion ist bereits seit einigen Wochen spekuliert worden. Die Banque Morval hatte aktiv nach Käufern oder möglichen Partnern gesucht, wie finews.ch berichtet hatte.

Die Gründer der Morval Vonwiller Holding, die Familie Zanon di Valgiurata, werden einen Minderheitsanteil an der Banque Morval behalten und auch künftig ins Management der Bank einbezogen werden.

Vorteile auch für Mitarbeitende

Intesa Sanpaolo will mit der Übernahme das internationale Private Banking stärken. Vorteile soll die Übernahme auch für die Kunden und Mitarbeitenden der Banque Morval bringen. Ob von der Übernahme Stellen betroffen sind, ist nicht bekannt.

Morval hat eine über 40-jährige Tradition. Das Institut gründete sich 1974 als Vermögensverwalterin. 1989 erhielt es die Bankenlizenz und heisst seither Banque Morval. Den Hauptsitz hat das Institut in Genf und eine Filiale in Lugano. Banque Morval verwaltet eigenen Angaben zufolge Vermögen von rund 3 Milliarden Franken und beschäftigt 70 Angestellte.

Für einen Euro

Intesa Sanpaolo bezeichnet sich als eine der führenden Bankengruppen Europas, mit Standorten in Osteuropa, im mittleren Osten und in Nordafrika. In Italien ist die Bank regional breit aufgestellt.

Im letzten Juni machte Intesa Sanpaolo von sich reden, als sie die Veneto Banca und die Banca Popular di Venezia für einen Euro übernommen hatte. Dies, nachdem der italienische Staat die beiden Institute für insgesamt 17 Milliarden Euro gerettet hatte. 

Für die Banque Morval wird Intesa Sanpaolo mehr als einen symbolischen Euro bezahlt haben. Über den Kaufpreis ist aber nichts bekannt geworden.

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