Helvetia Wealth will einen Börsengang wagen. Allenfalls kommt auch eine Mittelaufnahme über Private Equity in Betracht. Fragezeichen sind angebracht. Je nach den Marktbedingungen sucht der Zürcher Vermögensverwalter Helvetia Wealth in Kürze neues Kapital, sagte Geschäftsführer Kamil Stender, wie das «Wall Street Journal» berichtete.

Ambitiöse Ziele

In den nächsten drei Jahren will Helvetia Wealth die verwalteten Vermögen von derzeit 1,1 Milliarden Franken auf 10 Milliarden ausbauen. Mehrere Akquisitionen sollen das möglich machen. Stender bewertet sein Unternehmen derzeit mit 68 Millionen Franken – auf der Basis eines Preises von 4 Prozent der Assets under management. Derzeit ist die Valartis Group mit einer Börsenkapitalisierung von 166 Millionen Franken der kleinste Small Cap der an der Schweizer Börse kotierten Finanzwerte.

Eine der führenden Vermögensverwaltungen?

Helvetia Wealth hat in jüngster Zeit versucht, mit einigen Mitteilungen auf sich aufmerksam zu machen, ist aber doch ein weitgehend unbeschriebenes Blatt. Die Informationslücke schliesst die Selbstdarstellung auf der Website: «Als eine der führenden Vermögensverwaltungen mit Sitz in der Schweiz und in Liechtenstein bietet Helvetia Wealth einer stetig wachsenden, internationalen Kundschaft erstklassige Finanzprodukte von Weltniveau an», schreibt das Unternehmen über sich.

Die Bescheidenheit geht noch weiter: «Im Land selbst gilt Helvetia Wealth als Marktführer im Bereich Vermögensaufbau und -verwaltung für Privatanleger», macht der Vermögensverwalter seinen potentiellen Kunden weis. Ihre Kunden definiert Helvetia Wealth als private Investoren aus der ganzen Welt mit flüssigem Kapitalvermögen ab 250'000 Franken. Die Family-Office-Dienstleistungen sind für Kunden mit einem Vermögen über 10 Millionen Franken verfügbar.

Helvetisch?

Der Mann hinter Helvetia Wealth ist der  Deutsche Ottmar Ruoff. Er ist Mitbegründer und Präsident des Verwaltungsrats. Nur ein Mitglied des vierköpfigen Verwaltungsrats ist schweizerischer Nationalität: Christine Menz, die auch Vorstandsmitglied ist.

Ruoff blickt auf 30 Jahre Erfahrung im Umgang mit Privatkunden zurück. Gemäss eigenen Angaben war er stellvertretender Global Head Private Banking der Deutschen Bank.

Auf sehr vermögende Familien zielte er mit seiner 2001 gegründeten Swan Wealth Management. 30 Millionen Euro musste man schon auf die Waage bringen, um mit von der Partie zu sein. Ruoff konnte gar die Deutsche Bank für eine Beteiligung von 25 Prozent  gewinnen.

Rising Star aus Bottighofen

Er strebte mit 50 bis 70 Familien ein Anlagevermögen von drei Milliarden Euro an, wie er im März 2000 gegenüber der «Welt» verlauten liess. Ob er das Ziel erreichte, ist fraglich. Die Swan Wealth Management wurde in der Folge von der Deutschen Bank voll übernommen und integriert.

Ruoff stiess im Herbst 2005 dann als Partner zur Rising Star AG in Bottighofen. Die Rising Star gehört eigenen Angaben zufolge «zu den etablierten Investmentgesellschaften für Alternative Anlagen im deutschsprachigen Europa». Seit 2009 ist Ruoff auch Vorsitzender des Aufsichtsrats und Mitglied des Teams der Dahl & Partner Vermögensverwaltung mit Büros in Berlin und Hamburg. Wealth Management hat Dahl im Februar dieses Jahres übernommen.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.12%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.76%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.5%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.41%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.21%
pixel