Auch im schwierigen Geschäftsjahr 2009 hat die Schweizer Grossbank verschiedene ehemalige Mitarbeiter durchaus fürstlich entschädigt.

Der Verwaltungsrat der UBS bleibt ein Tummelfeld für Gutverdienende, wie dem heute Montag publizierten Geschäftsbericht zu entnehmen ist. Ein paar Beispiele:

Peter Kurer, der am 15. April 2009 aus dem Verwaltungsrat ausschied, erhielt im letzten Jahr ein Salär von 794‘008 Franken. Dieses setzt sich zusammen aus einem Basissalär von 666‘667 Franken und Sachleistungen und Arbeitgeberbeiträge an die Vorsorge von 127‘341 Franken. Als Sachleistungen gelten unter anderem Autoleasing, Firmenwagen, Mitarbeiterrabatte auf Bankprodukte und -dienstleistungen, Beiträge an die Krankenversicherung sowie allgemeine Spesen gemäss Pauschale zum Marktwert.

Deckung von Defiziten

Für die Amtsübergabe im Verlauf des Jahres 2009 erhielt Kurer allerdings noch eine Million Franken sowie für seine Verdienste als VR-Präsident weitere 3‘332‘000 Franken als einen einmaligen Beitrag zur «Deckung seines Defizits in der Pensionskasse».

Alberto_TogniBemerkenswert ist weiter, dass verschiedene ehemalige Verwaltungsräte des Schweizerischen Bankvereins respektive der Schweizerischen Bankgesellschaft nach wie Vergütungen für Sachleistungen erhalten. In einem Fall erhält ein früheres Mitglied nach wie vor eine finanzielle Vergütung von 320‘0136 Franken. Dabei handelt es sich um Albeto Togni (Bild).

Der amtete früher als als Vize-Verwaltungsratspräsident amtete. Darüber hinaus sind ihm Sachleistungen im Wert von 355‘983 Franken entschädigt worden, so dass Togni für 2009 auf ein Total von 676‘119 Franken kam. Wie die UBS schon früher mitgeteilt hat, handelt es sich dabei um Leistungen, die in den jeweiligen Arbeitsverträgen festgehalten wurden.

Letztes Jahr sagte Peter Kurer zu diesem Thema auch noch: Es gebe ein für die Bank wichtiges grosses Verwaltungsmandat, und der Kunde – offenbar eine Stiftung – verlange, das Togni dieses Mandat persönlich betreue.

Sachleistungen an Ehemalige

Weitere frühere Verwaltungsräte und Konzernleitungsmitglieder respektive deren Erbberchtigte erhielten Sachleistungen zwischen knapp 10‘000 Franken und gut 93‘000 Franken. Die Gesamtvergütung aller ehemaligen Mitglieder des Aufsichtsgremius und der Konzernspitze beliefen sich im Jahr 2009 auf 624‘349 Franken. Wie die UBS weiter mitteilte, wurde die Sachleistungen für alle ehemaligen Mitglieder des Verwaltungsrats und der Konzernleitung eingestellt, die nach dem 1. Januar 2008 zurücktraten.

Fast 40 Millionen Franken für sechs Top-Leute

Manche, der im Geschäftsjahr 2009 ausgetretenen Konzernleitungsmitglieder erhielten indessen noch beachtliche Summen. Insgesamt flossen 39 Millionen Franken an Marcel Rohner, Jerker Johansson, Raoul Weil, Walter H. Stürzinger, Rory Tapner und Marten Hoekstra, die allesamt im letzten Jahr aus der Konzernleitung ausschieden. Mit den Zahlungen kam die UBS ihren seinerzeit mit diesen Bankern ausgehandelten Verpflichtungen nach.

Detailangaben gibt es zu Marcel Rohner: Der frühere CEO der UBS trat am 26. Februar 2009 aus der Bank aus. Während seiner zwölfmonatigen Kündigungsfrist zahlte die Bank sein Jahressalär von 1,5 Millionen Franken.

Leistungsvergütungen für 2008 oder 2009 erhielt er keine. Hingegen erhielt er in Würdigung seiner Aufgaben einen einmaligen Betrag von 1,2 Millionen Franken an die UBS-Pensionskasse zur Deckung des Defizits in seiner Pensionskasse.

 

 

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