Die deutschen Steuerfahnder haben eine erste Hausdurchsuchung in Süddeutschland durchgeführt. Der Betroffene hat seine Gelder bei der CS.

Bisher hat es die Schweizer Grossbank stets resolut abgestritten, dass die von Deutschland gekaufte Daten-CD Angaben von CS-Kunden enthält. Nun wurde bei Privatpersonen in Süddeutschland eine Hausdurchsuchung durchgeführt und diese haben ihre Gelder bei der Credit Suisse.

Angeblich wussten die Steuerfahnder bereits im Voraus genaustens über die Kontoverhältnisse der Verdächtigten Bescheid, wie der Anwalt der Betroffenen gegenüber der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» erklärte.

Credit Suisse schweigt vorerst

Die Credit Suisse wollte den Vorfall gegenüber den Medien nicht kommentieren. Bislang erklärte die Bank, es gebe keine Hinweise darauf, dass sich auf der CD Daten der CS befänden. Es gebe keine Fakten, hatte auch CS-CEO Brady Dougan an der Medienkonferenz vor wenigen Wochen in Zürich erklärt.

Weitere Personen, welche die Möglichkeit einer Selbstanzeige nicht in Betracht gezogen haben, müssen nun ebenfalls den Besuch der Fahnder befürchten. «Die sitzen in den Startlöchern, und das Beweismaterial hat eine ziemlich gute Qualität», führt der Anwalt fort. Dabei geht es nicht nur um Kunden aus Nordrhein-Westfalen. Denn die zuständigen Behörden hättenKopien der CD auch an weitere Bundesländer weitergeleitet.

Fahndungswelle kann andauern

Zwar ist damit zu rechnen, dass nun eine Durchsuchungswelle von der deutschen Steuerbehörde ausgeht, doch das ganze Verfahren dauert seine Zeit. Denn schon von Liechtenstein hat Deutschland vor zwei Jahren einen Datenträger mit Kundenangaben erstanden. Und dieser ist bisher erst zu einem Drittel ausgewertet.

Im vorliegenden Fall wollte die Bundesregierung wohl beweisen, wie ernst sie es mit der Steuereintreibung nimmt, und dass die Schweizer Daten-CD nicht bloss ein Bluff sind.

Auch Banker im Visier

Um ihre Steuerverfahren zu beschleunigen, stellen die Bundesländer stetig neue Steuerfahnder ein. Diese haben es nicht nur auf Privatpersonen abgesehen, sondern befassen sich auch mit den einzelnen Bankinstituten und ihren Angestellten. Die Fahnder suchten systematisch nach Namen, sei es von Kunden, die nicht auf ihrer Liste sind, oder von deutschen Bankberatern, die sich strafbar gemacht hätten, heisst es weiter.

 

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