Kryptowährungen beruhen auf einer unbewiesenen mathematischen Formel, weiss finews.ch-Redaktor Frédéric Papp. Wer den Beweis liefert, erhält ein Million Dollar. Es wäre das Ende von Bitcoin & Co.


Dieser Beitrag erscheint in der Rubrik finews.first. Darin nehmen Autorinnen und Autoren wöchentlich Stellung zu Wirtschafts- und Finanzthemen. Die Texte erscheinen auf Deutsch und Englisch. Die Auswahl der Texte liegt bei finews.ch.


Zugegeben, der Vergleich zwischen dem Helden Achill aus der griechischen Mythologie, der Sparta fast im Alleingang den Sieg über Troja brachte, und der Kryptowährung der ersten Stunde, dem Bitcoin, ist auf den ersten Blick bizarr – es gibt aber Parallelen. 

Denn wie Achill gelten Kryptowährungen, allen voran der Bitcoin, als unverletzlich, und wie Achill, sehen Krypto-Verfechter in den digitalen Münzen eine immense Kraft, die das gesamte Finanzsystem umkrempeln wird.

Zwar finden Kryptowährungen im Alltag und in der Anlagewelt immer mehr Beachtung. Aber nach wie vor hegen namhafte Finanzexperten enorme Zweifel, ob die Währungen – wenn sie es denn sind – überleben werden. Immerhin sehen diese Fachleute ein signifikantes Disruptionspotenzial bei der darunterliegenden Technologie, der Blockchain.

Und wie steht es mit der Unverletzlichkeit der Kryptowährungen? Achill jedenfalls war es nicht. Er starb während der Schlacht um Troja durch einen Pfeil des trojanischen Königsohns Paris. Das Geschoss durchbohrte die rechte Ferse des Kriegers – seine einzige tödliche Stelle.

«In früheren Zeiten gab es Geheimtreffen, Codebücher oder Geheimsprachen»

Genauso eine tödliche Stelle könnten auch Bitcoin & Co. besitzen. Der Konjunktiv ist bewusst gewählt. Denn es ist absolut offen, ob es sich tatsächlich um eine letale Stelle handelt. Dabei geht es um ein nach wie vor ungelöstes mathematisches Problem aus der theoretischen Informatik, auf dem die Essenz der Kryptowährungen beruht – nämlich, dass sie mittels einer hochkomplexen Verschlüsselung, der Kryptographie, geschützt sind.

Vereinfacht gesagt: Die Kryptographie stellt sicher, dass Informationen von A nach B gelangen, ohne dass Dritte erkennen können, um welche Daten es sich dabei handelt – ein Bedürfnis, das seit Menschengedenken Bestand hat. Früher gab es Geheimtreffen, Codebücher oder Geheimsprachen. Heute sind es ellenlange Verschlüsselungssequenzen bestehend aus Primzahlen.

Sowohl Sender als auch Empfänger müssen beide den Schlüssel kennen, um die Information zu entziffern. Genau auf diesem Prinzip beruhen die Herstellung von sowie der Handel mit Kryptowährungen; aber auch das E-Banking oder das mobile Banking und die verschlüsselte E-Mail-Kommunikation basieren auf diesem Prinzip. Bislang gelang ein Eindringen in ein verschlüsseltes System nur, wenn der Schlüssel verloren ging oder dieser einem Hacker über eine gutplatzierte Finte in die Hände gelangte.

«In Zukunft könnten Quantencomputer die Verschlüsselungscodes knacken»

Doch die Verschlüsselung im wahrsten Sinne des Wortes zu dechiffrieren, also mittels eines Algorithmus’ – dieser mathematische Kunstgriff ist bislang noch niemandem gelungen. Der Grund: Die Verschlüsselung ist so komplex strukturiert, dass Mathematiker zwar einen Lösungsweg kennen, um die Verschlüsselung zu knacken. Doch würde die Entschlüsselung selbst mit der stärksten Computer-Power unendlich lange dauern.

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