Der Bonus-Segen über dem Management provoziert die Lehman-Opfer der Credit Suisse. René Zeyer fordert die Bankmanager zu einer Spende auf.

Die Rechnung geht so – Erstens: Tausende Schweizer Kleinanleger verloren rund 600 Millionen Franken, weil sie auf Anraten von Credit Suisse, via Credit Suisse und unter dem Logo von Credit Suisse ihre Gelder in Lehman-Papiere investiert hatten.

Zweitens: Die Credit Suisse ersetzte ihren Kunden bislang rund 150 Millionen Franken. Etwa die Hälfte der Betroffen erhielten eine Entschädigung, die andere Hälfte ging leer aus.

Oppulente Lohnzuschüsse

Drittens: Am Donnerstag wurde bekannt, dass die Credit Suisse einigen hundert Kaderleuten – als Folge eines älteren Bindungsprogramms – Werte für rund 3 Milliarden Franken überweist. So erhält etwa die Konzernleitung 3,5 Millionen CS-Aktien im Gesamtwert von über 190 Millionen Franken.

Am meisten entfallen dabei auf Konzernchef Brady Dougan (Aktien im Wert von 71 Millionen Franken) sowie Investmentbank-Chef Paul Calello (37 Millionen) und Private-Banking-Chef Walter Berchtold (34 Millionen).

Ein Wunsch «namentlich an Walter Berchtold»

Der «Schutzgemeinschaft der Lehman-Anlageopfer» stösst sich nun daran: «Tausende von Lehman-Opfern warten bis heute vergeblich darauf, von der CS entschädigt zu werden, für die arrogante Bank ist der Fall ‹abgeschlossen›, schreibt René Zeyer, der Sprecher des Vereins, der inzwischen als Bestsellerautor bekannt wurde. «Nur wenige Opfer wagen den finanziell riskanten Gang vor die Gerichte, um doch noch zu ihrem Recht zu kommen.»

Angesichts der «ungeheuerlichen und unanständigen Bereicherung» des Managements fordert der Verein die CS-Manager auf, «von diesen 3 Milliarden Zusatzbonus lediglich zehn Prozent an die Lehman-Opfer abzugeben». Die Forderung richtet sich namentlich auch an Walter Berchtold.

«Damit wäre viel Leid gelindert und Tausenden von Kleinanlegern geholfen, die in ihrem ganzen Arbeitsleben nicht auf ein Gesamteinkommen von einer einzigen Million Franken gekommen sind», schreibt René Zeyer.

Der Verein «Schutzgemeinschaft der Lehman-Opfer» hat nach eigenen Angaben über 1'000 Mitglieder.

 

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