Bisher sind alle Anstrengungen gescheitert, seine Haft zu verkürzen. Darum wendet sich Bradley Birkenfeld nun an Präsident Barack Obama.

Ein neues Team von Anwälten und eine frische Strategie sollen Bradley Birkenfeld frühzeitig aus dem Gefängnis bringen und seine Ansprüche an die Millionen, welche das IRS durch seine Informationen erlangt hat, geltend machen.

Die neuen Anwälte wollen sich nun direkt an den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika wenden. Mit dem Ziel: Dieser soll das Urteil gegen den Kronzeugen in der UBS-Affäre aufheben.

Gute Chancen für Birkenfeld

Eine entsprechende Petition soll gemäss Birkenfelds Anwalt Stephen Kohn am 14. April eingereicht werden. Derzeit verbüsst der frühere Private Banker der UBS eine 40-monatige Haftstrafe.

Die Chancen, dass Birkenfelds Rufe nach Gerechtigkeit auf offene Ohren stossen, stehen nicht schlecht. Die PR-Maschinerie rund um den reuemütigen Banker läuft auf Hochtouren.

Nur einer im Gefängnis

Bereits im Januar konnte Birkenfeld in einem viel beachteten Fernsehauftritt auf sein Anliegen aufmerksam machen. Seine Argumente sind heute noch dieselben wie damals. Er fühlt sich ungerecht behandelt, da die USA nur durch seine Hilfe an Beweise gegen die UBS herangekommen und der Fall erst durch sein Tun ins Rollen gebracht worden sei. Während alle Beteiligten (Ospel & Co.) bislang straffrei ausgingen, sei er der Einzige, der nun im Gefängnis sitze.

«Vorgehen des Departement of Justice ist empörend»

Mit seinem Anliegen bekommt Birkenfeld kräftig Rückendeckung vom National Whistleblowers Center (NWC), zu dessen Anwälten auch Kohn zählt. Dieser empört sich denn auch in einem offenen Schreiben über das Vorgehen der Behörden – speziell über das Departement of Justice (DoJ):

«Das Vorgehen des DoJ ist empörend. Man kann nicht auf der einen Seite die Inhaftierung des wichtigsten Steuer-Whistleblowers der Geschichte heraus posaunen und auf der anderen Seite Angestellte auffordern, ihre Karriere und sogar ihre Freiheit aufs Spiel zu setzten, damit sie mit Informationen über Steuerhinterziehung hervortreten.» Weiter bezeichnet er die Äusserungen des DoJ als «ironisch und beinahe betrügerisch».

Birkenfeld müsste gewürdigt werden

Mit ihrem Vorgehen habe die US-Justizbehörde bisher das Gegenteil erreicht, schliesst Kohn. Die Banker wüssten nun, dass sie die Kundenvermögen weiterhin vor dem Fiskus verbergen müssten, sonst drohe ihnen Gefängnis. Und somit würden den amerikanischen Steuerzahlern jährlich Milliarden Von Dollar entgehen.

«Das DoJ hat Herrn Birkenfeld für die Offenlegung im Skandal nicht gewürdigt, sondern ihn strafrechtlich verfolgt. Mit anderen Worten, die einen Leute sind weiterhin auf freiem Fuss, während einer nur hinter Gittern sitzt. Dies ist keine Gerechtigkeit», konstatiert Kohn.

Belohnung für Whistleblower

Zum Team von Birkenfelds Anwälten gehört auch Dean Zerbe. Dieser arbeitete früher unter Senator Charles Grassley im Finanzkomitee des Senats. Dort brachte er, gemäss «Wall Street Journal», eine Steuerklausel ein, welche die Eröffnung eines speziellen Whistleblower-Büros ermöglichte.

Dieses zahlt den Informanten bis zu 30 Prozent der Steuereinnahmen, die durch sie ermöglicht wurden. Erste Auszahlungen der Behörde sollen noch dieses Jahr erfolgen.

Erhält Birkenfeld mehrere 100 Millionen Dollar?

In der Causa Birkenfeld geht es dabei um eine anständige Summe. Wenn man die Ansprüche aus den Reparationszahlungen der UBS, den Steuereinnahmen durch die 4'450 UBS-Kunden, deren Daten den USA übermittelt wurden, sowie den zahlreichen Selbstanzeigen zusammenrechnet, ergibt sich für Birkenfeld eine Entschädigung von mehreren hundert Millionen Dollar.

Damit er diese auch erhält, steht im Anwalt Zerbe zur Seite. Und je früher er aus dem Gefängnis entlassen wird, desto eher kann er sich auch der Verwaltung seines neuen Vermögens widmen.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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