Der UBS-CEO sieht die Grossbank auf dem richtigen Weg. Aber der Abfluss von Kundengeldern wird doch noch eine Weile dauern.

Vor einem Jahr, als Oswald Grübel (Bild) die Geschäfte der UBS in die Hand genommen hatte, sagte er, dass die Bank grundlegend umgebaut werden müsse. «Heute kann ich mit grosser Genugtuung sagen: Das ist uns auch gelungen», verkündete Grübel gemäss  Redetext an der heutigen Generalversammlung in Basel.

gruebel_oswald_gv

Die Geschäftszahlen bestätigen dies: Mit einer überdurchschnittlichen Kernkapitalquote von 15,4 Prozent per Ende 2009, einem operativen Vorsteuergewinn von 1,4 Milliarden Franken und einem profitablen 4. Quartal seien die Ziele erfüllt worden. Und wie ebenfalls schon kommuniziert wurde, sei für das 1. Quartal 2010 ein Gewinn vor Steuern von mindestens 2,5 Milliarden Franken zu erwarten.

Was sich ändern wird

Bisher konnte Grübel die Verfehlungen der UBS stets auf die alte Führungscrew abschieben und sich mit der Umstrukturierung der Bank befassen.

Nun, da der Turnaround offenbar geschafft ist und die Fehler seiner Vorgänger behoben wurden, muss Grübel nun selber für die neue Strategie der UBS geradestehen; aber auch für die Tatsache, dass der Abfluss an Kundengeldern noch eine Weile dauern wird, wie der CEO weiter sagte.

Tiefe Einschnitte bringen nichts

Was sich bei der UBS ändern wird, ist gemäss Grübel nicht eine Revolution im Bankenwesen, sondern die Art, wie Geschäfte verrichtet werden.

«Tiefe Einschnitte in unseren Geschäftsfeldern wären weder erfolgversprechend, noch sind sie nötig. Was sich jedoch massiv verändert, ist die Art, wie wir unser Geschäft betreiben.»

Imageverlust in der Schweiz

Vor allem auch die Schweiz spielt für Grübel eine wichtige Rolle. Hier habe die Bank einen enormen Imageverlust erlitten, der wett gemacht werden müsse.

Damit das Kundenvertrauen wieder hergestellt werden kann, setzt Grübel auf ein neues Credo: «Unsere Entscheide und unser Handeln sollen von drei Werten geprägt sein: Wahrheit, Klarheit und Leistung.»

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.45%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.18%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.86%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.25%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.26%
pixel