In der Branche wird bereits seit geraumer Zeit darüber spekuliert. Nun hat auch die «Neue Zürcher Zeitung» das Thema aufgegriffen.

finews.ch berichtete bereits vergangene Woche, dass der aktuelle UBS-Verwaltungsrat Axel Lehmann ein ernsthafter Kandidat für die Nachfolge von UBS-CEO Oswald Grübel ist. Nun hat auch die «NZZ am Sonntag» das Thema am Wochenende aufgegriffen und spekuliert darüber, wie die Post-Grübel-Ära bei der Schweizer Grossbank aussehen könnte.

Ausserdem will sie wissen, dass sich das Aufsichtsgremium der UBS «wieder mit Zukunftsaufgaben» befasse, seit der «Pulverdampf der bewegten Generalversammlung weg sei». Ein wichtiges Anliegen sei dabei, die Nachfolge von CEO Oswald Grübel in den nächsten 12 bis 18 Monaten zu regeln.

Kronfavorit im Gespräch

Entscheidend für die derzeitige Bankspitze sei dabei, viel Lob dafür erhalten zu haben, dass sie die Bank stabilisiert und in die Gewinnzone zurückgeführt habe. «Jetzt müssen wir uns wieder den strategischen Aufgaben widmen», heisst es laut «NZZ» an der Bahnhofstrasse 45.

Bereits kursiert in Branchenkreisen auch schon ein Name für einen potenziellen Nachfolger von Oswald Grübel: Axel Lehmann. Er galt bis zuletzt als Kronfavorit für die Nachfolge von Zürich-CEO James Schiro. Am Ende setzte sich jedoch Martin Senn durch. So besehen ist Lehmann tatsächlich verfügbar für Neues.

Schneller als man denkt

In der Branche heisst es überdies, mittlerweile müsse anerkannt werden, dass die Grossbank in den letzten zwei Quartalen 2010 und den ersten beiden Quartalen 2011 insgesamt ein Vorsteuerergebnis von 15 Milliarden Franken erzielen könnte.

Vor diesem Hintergrund spricht einiges dafür, dass die Personalrochade an der UBS-Spitze rascher als man denken würde, erfolgen könnte. Der Handlungsbedarf für die Führung ist gemäss «NZZ» aber nach wie vor gross.

Persönlichkeit gesucht

Der UBS-Verwaltungsrat habe sich zwar stark erneuert, schreibt das Blatt. Doch Villiger sei es nicht gelungen, die letzte Vakanz zu besetzen. Es sei dringend nötig, dass die Wachstumsregion Asien künftig mit einer starken Persönlichkeit im obersten Organ vertreten wäre.

Der Verwaltungsrat müsse auch beim Vergütungssystem über die Bücher. Ein Bonusprogramm ohne Malus liege künftig nicht mehr drin, nicht nur nach dem Willen der Aktionäre, sondern auch auf dem Hintergrund des Finma-Rundschreibens «Vergütungssysteme».

Heikle Fragen

Das regulatorische Umfeld, das sich erst in Umrissen abzeichnet, zwinge wahrscheinlich zu neuen Strukturen, urteilt die Zeitung weiter. Das werfe heikle Fragen auf: Wo wäre der Holding-Sitz? Gäbe es verschiedene UBS-Aktien? Klar ist: Die Bank muss sich auf strengere Eigenmittelvorschriften einstellen.

Schliesslich wird der Verwaltungsrat die Verantwortlichkeit der früheren Crew nochmals überprüfen müssen. Auch sollte er die bisherigen Rechtsgutachten Aktionärsgruppen zugänglich machen.

 

 

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