Die Personalausgaben stiegen im letzten Quartal drastisch an, hunderte neuer Investmentbanker und Private Banker sollen weltweit engagiert werden.

Allerdings: Auch im ersten Quartal sank die Mitarbeiterzahl der UBS noch leicht. Ende März gab es 64'300 UBS-Vollstellen, knapp tausend weniger als im Dezember 2009 – und satte 12'000 weniger als ein Jahr zuvor.

Doch nicht nur die bislang erreichten Abbauziele lassen ahnen, dass der Boden erreicht ist. So sagte UBS-Finanzchef John Cryan gestern gegenüber «Bloomberg», die Grossbank wolle in den nächsten Quartalen «ein paar hundert Leute» («a handful of hundreds») rekrutieren, um das Wachstum der Investmentbank voranzutreiben.

Von Januar bis März, so Cryan weiter, habe die UBS-Investmentbank unterm Strich 150 Leute zusätzlich engagiert – und solche Zahlen sollten wohl in den kommenden Quartalen auch möglich sein.

Weniger Personal, mehr Personalausgaben

Insgesamt lagen die UBS-Personalkosten im ersten Quartal dieses Jahres – trotz deutlich tieferer Mitarbeiterzahlen – höher als ein Jahr zuvor: Die Bank verbuchte hier 4,5 Milliarden Franken, 14 Prozent mehr als im ersten Quartal 2009. Damit stieg die Pro-Kopf-Zahl von 52'000 auf knapp 70'000 Franken; ein Sprung um 34 Prozent.

Darin spiegeln sich freilich auch Restrukturierungskosten. Ein Beispiel: UBS Wealth Management Americas verzeichnete im ersten Quartal wieder einen Gewinnrückgang, der Bereich wies lediglich noch 15 Millionen an Gewinnen aus. Hier wirkten sich laut der UBS Restrukturierungskosten wegen des Personalabbaus und wegen des vom neuen US-Chef Robert McCann gestarteten Umbaus aus.

Hinzu kam allerdings auch eine Erhöhung des aufgeschobenen Vergütungsbestandteils sowie die ein neues Vergütungsprogramm, das «Bob» McCann eingeführt hatte, um Personal zu halten. Die Zahl der Berater im US-Wealth-Management liegt derzeit bei 6870; laut Aussagen von McCann wird die Zahl von 7000 angepeilt.

Grossbank plant Grossbau in London

Insgesamt investiert die UBS offensichtlich wieder in einen Neustart. Erklärtes Ziel ist ja zudem, auch in anderen Feldern wieder zu wachsen – nicht nur im Investmentbanking. Fürs Wealth Management hat die Bank ein mittelfristiges Wachstum von 4140 auf rund 4700 Kundenberater angekündigt.

In der Schweiz hat die Bank momentan rund 420 Stellen ausgeschrieben. Ende März waren es noch 336 gewesen. Von den offenen Stellen entfallen knapp die Hälte auf Wealth Management & Swiss Bank; zweitwichtigster Bereich ist hier das Corporate Center.

Zur Tendenz passt ein Projekt, das gestern bekannt wurde: In London – wo ein erheblicher Teil des UBS-Investmentbanking stattfindet – lässt sich die Schweizer Bank vom Immobilienkonzern British Land sowie Blackstone ein neues Headquarter erstellen. Das neue Gebäude soll beim bestehenden UBS-Sitz in der City hochgezogen werden, also beim Broadgate-Komplex bei der Liverpool Street Station.

Insgesamt investiert die gemeinsame Entwicklungsgesellschaft von British Land und Blackstone knapp 450 Millionen Franken in das Projekt.

• Einen Vergleich der globalen Personal-Pläne von UBS und Credit Suisse finden Sie hier.

Zum «Bloomberg»-Interview mit John Cryan.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.36%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.17%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.97%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.28%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.22%
pixel