Die Investmentbanken können dank der Griechenlandkrise ihre Erträge hochschrauben – auch die Abteilungen der beiden Schweizer Grossinstitute.

Der Beinahe-Bankrott Griechenlands hat eine neue Bankenkrise ausgelöst. Zwar blieben die Papiere der Credit Suisse und der UBS nicht vom Druck auf den Sektor verschont, doch gemäss diversen Analystenmeinungen, gehören die beiden Schweizer Grossbanken zusammen mit Barclays momentan zu den beliebtesten Finanzistitutionen.

Dies hat auch einen wesentlichen Grund: Die drei Banken gehören nicht zur Euro-Zone. Somit sind sie auch weniger den Risiken von Staatsbankrotten und dem harzigem Wirtschaftswachstum in Süd-Europa ausgesetzt.

Zudem haben die drei Banken wegen der Finanzkrise ihre Risiken minimiert und ein komfortables Kapitalpolster aufgebaut. Betrachtet man die Tier-1-Ratios so gehören sowohl CS als auch UBS in Europa zu den Top 5, gemäss einer Zusammenstellung von 50 europäischen Banken durch die Nachrichtenagentur «Bloomberg».

Positiv für das Investment Banking

«Den Investmentbanken sollte es in diesen Zeiten gut gehen», sagt J.P.-Morgan-Analyst Kian Abouhossein und fährt fort: «Risiken bei Staatsbeteiligungen sind bei Investmentbanken gut gemanagt. Kommerzielle Banken sind mit höheren Anleihebeträgen stärker exponiert.»

Laut Angaben der Credit Suisse und der UBS besitzt keine der beiden Banken grössere Bestände an griechischen oder portugiesischen Schulden und müssen daher nicht mit grossen Ausfällen rechnen.

Ähnlich wie Abouhossein sieht es Matthew Clark, Analyst bei KBW. Er sagte gegenüber «Bloomberg», dass wenn es als Folge der Volatilität zu lästigen fiskalischen Einschnitten komme, würde dies den Investmentbanken in die Hand spielen. Diese könnten einfacher in andere Wachstumsmärkte wie in Asien investieren.

Dem Schock vorgebeugt

Dank bereits getätigter Veränderungen im bisherigen Geschäftsmodell sind die beiden Schweizer Grossbanken angesichts der heutigen Krise in Europa bestens gewappnet. Denn nicht nur verfügen sie über eine höhere Kapitaldecke als andere Institute, auch setzten sie nun vermehrt auf die Einnahmen im Kundengeschäft und nicht mehr so fest auf den Eigenhandel.

Analysten rechnen daher mit einem höherem Interesse privater und institutioneller Investoren an der Credit Suisse und der UBS. Oder anders formuliert. Jetzt können die beiden Grossbanken punkten ohne dabei grosse Risiken eingehen zu müssen.

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