Sarasin-Konzernchef Joachim Strähle äusserte sich über die Zukunft der NZB und über die eigene Expansion. Denkbar sei eine neue Niederlassung und Zukäufe.

Nach einer Kehrtwende will die Bank Sarasin ihre 40-Prozent-Beteiligung an der Neuen Zürcher Bank (NZB) abstossen. Bereits gebe es erste Interessanten, sagte Konzernchef Joachim Strähle in einem Interview mit der «Handelszeitung».

«Wir hoffen, dass sich die NZB jetzt rasch stabilisiert und spätestens in zwei Jahren wieder dort ist, wo wir ursprünglich hin wollten», sagte Strähle. «Die NZB ist diesbezüglich auf gutem Weg.»

Gesucht: Ein Käufer, der NZB «weiterentwickelt»

Es sei durchaus möglich, dass sich Sarasin schon früher vom NZB-Anteil trenne. «Das Brokerage ist nicht unser Kerngeschäft. Die NZB ist entsprechend für uns ein reines Finanzinvestment. Wenn uns jemand schon vorher einen guten Preis bietet, würden wir uns vermutlich von unserer Beteiligung trennen.»

Sarasin suche aber einen Käufer, «der diese Bank weiterentwickelt» Er, so Strähle, werde sicher nicht gegen die Interessen der NZB-Mitarbeiter entscheiden, die mit 60 Prozent die Mehrheit halten.

Ein guter Käufer wäre für den Sarasin-CEO beispielsweise ein angelsächsischer Broker, der sich in der Schweiz ausbreiten will. «Oder ein schweizerischer Broker, der das Geschäft weiterausbauen will, oder ein Käufer, der ein neues Geschäftsfeld auftun möchte.»

Weiterer Sarasin-Standort in der Schweiz?

Sarasin hoffe jedenfalls, dass es das NZB-Investment mit Gewinn verkaufen könne. «Wenn die Märkte drehen, ist die NZB vielleicht schon in den nächsten sechs Monaten in einem erfreulichen Bereich. Vielleicht braucht es länger.»

Weiter äusserte sich der Sarasin-Konzernchef in der «Handelszeitung» über eigene Expansionspläne in der Schweiz: Sarasin werde «vielleicht noch einen weiteren Standort aufbauen». Denn der Heimmarkt sei für das Haus nach wie vor attraktiv: Es gebe immer weniger Privatbanken in der Schweiz, gerade die ausländischen Banken verschwänden oder würden gekauft.

«Es wird auch interessant sein, was mit den ganz kleinen Instituten passiert», so Strähle weiter. «Zukäufe wird es aber erst geben, wenn die veränderten regulatorischen Rahmenbedingungen konkreter sind.»

Sarasin schaue sich immer wieder Opportunitäten an – «aber es muss stimmen». Man wolle sicher keine Bank mit schwergewichtig undeklarierten Vermögen.

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