Verschiedene Pressemeldungen über RBS Coutts haben in der hiesigen Branche für einige Verwirrung gesorgt. Was sind nun die Fakten?

Zur Erinnerung: Anfang Juni signalisierte die in Zürich ansässige Auslandsbank RBS Coutts neue Aufbruchstimmung. Deren CEO, Gerhard H. Müller, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur «Reuters», die Bank wolle innert der nächsten drei Jahre ihre verwalteten Vermögen verdoppeln, wobei das Wachstum vor allem aus Asien und Osteuropa kommen werde. Ausserdem wolle das Institut die Zahl seiner Kundenberater noch markant ausbauen.

Stellenabbau in England

Wenige Tage später gab der britische RBS-Konzern, zu dem die Schweizer Tochter gehört, bekannt, dass er bei seinen beiden Tochtergesellschaften Adams & Co. und Coutts & Co. rund 500 Stellen streichen werde.

Dies auf Grund der Einführung einer neuen Banken-Software von der Firma Avaloq. Weiter hiess es, dass davon die Schweizer RBS Coutts Bank nicht betroffen sei, weil bei diesem Institut diese Software bereits seit zwei Jahren in Betrieb ist.

Gerücht in der Finanzpresse

Trotzdem stifteten die beiden kurz hintereinander kommunizierten Meldungen sowohl beim Personal als auch in der Branche für Verwirrung, da anscheinend nicht alle Fakten medial korrekt aufbereitet worden waren. Für weitere Verwirrung sorgte dann noch das Gerücht in der Schweizer Finanzpresse, wonach die Schweizer RBS Coutts bald nur noch unter dem Namen Coutts firmieren könnte.

Dies vor allem deswegen, weil der britische RBS-Konzern im Sog der Finanzkrise sowohl wirtschaftlich als auch imagemässig in grösste Not geriet und nur dank enormen Staatsgeldern gerettet werden konnte. Entsprechend ist das Ansehen der Grossbank heute nach wie vor lädiert, was wiederum die Schweizer Privatbank RBS Coutts bis zu einem gewissen Grad belastet.

Personeller Aderlass bestens kompensiert

Bislang ist jedoch noch nichts entschieden, wie ein Sprecher von RBS Coutts in Zürich gegenüber finews.ch erklärte. Gleichzeitig betonte er nochmals, dass der Stellenabbau innerhalb des RBS-Konzerns die britischen Töchter Adams & Co. sowie Coutts & Co. betreffe, nicht aber die Schweizer RBS Coutts.

Hierzulande stünden die Zeichen in der Tat auf Wachstum. Der personelle Aderlass vom letzten Jahr habe inzwischen durch gezielte, hoch qualifizierte Leute bestens kompensiert werden können, so der Sprecher weiter.

Knapp 50 Milliarden Franken an verwalteten Vermögen

RBS Coutts ist die sechstgrösste Auslandsbank in der Schweiz. Sie ist der internationale Privatbanken-Arm der Royal Bank of Scotland (die heute zu 70 Prozent in Staatsbesitz ist) und hat ihren Sitz in Zürich. In der Schweiz besitzt RBS Coutts – ehemals Coutts Bank von Ernst – Niederlassungen in Bern, Zürich, Genf und Lugano. RBS Coutts beschäftigt schweizweit insgesamt rund 750 Personen.

Ende letzten Jahres verwaltete RBS Coutts rund 48 Milliarden Franken, insgesamt verbuchte sie 2009 einen Abfluss von drei Milliarden Franken.

 

 

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