Die Aktien von Credit Suisse und UBS haben sich im Mittwochshandel wieder gefangen – ein Anlass, den Rückgang der letzten Tage einzuordnen.

Was ist los bei Credit Suisse? Der Aktienkurszerfall der zweitgrössten Schweizer Bank ist derzeit ein grosses Thema auf dem Finanzplatz. Im frühen Handel näherte sich die Namenaktie dem Allzeittief an – allerdings konnte sich der Kurs im weiteren Handelsverlauf wieder fangen, und er legte im späten Handel sogar deutlich zu.

Angeheizt wurden die Spekulationen durch einen Bericht der «Handelszeitung», wonach die Paradeplatz-Bank im Oktober jede Woche rund eine Milliarde Franken verloren habe. Das Blatt spekuliert auf einen Jahresverlust von 6 Milliarden. Allerdings: Dies hält sich bei genauer Betrachtung im Rahmen älterer Erwartungen.

Hinzu kamen deutsche Berichte, wonach die Schweizer Bank mit VW Spekulationsverluste erlitten habe. Allerdings: Der wichtigste Faktor scheint, dass das Vertrauen in die Finanztitel einen weiteren Schlag erlitten hat – ganz grundsätzlich. Das enttäuschende Ergebnis der Deutschen Bank von letzter Woche bereitete die Stimmungsverschlechterung vor, hinzu kamen die dramatischen Meldungen der Royal Bank of Scotlandsamt dem weiteren Hilfspaket der Regierung Brown. Und heute musste Hypo Real Estate in Deutschland nochmals an die Staatstränke: Sie bat um weitere Bürgschaften.

Kurz: Die Frage ist, ob sich CS (und auch UBS) im Vergleich zu anderen Finanzwerten denn so schlecht entwickelt haben. Die Antwort: Nein.

Verglichen mit den dramatischen Entwicklungen bei den Finanztiteln wirken die Verluste nicht ganz so arg. CS und UBS büssten seit Wochenbeginn gut 12 Prozent ihres Wertes ein (gemessen am aktuellen Aktienkurs vom Mittwoch Mittag); ungleich erschütternder sind die Zahlen beispielsweise bei der Royal Bank of Scotland, wo fast 60 Prozent der Marktkapitalisierung verschwanden; bei der Bank of America, wo knapp 30 Prozent betrugen; oder bei HSBC, wo das Minus seit dem Wochenende bei 21 Prozent lag. Auch verglichen mit Deutsche Bank (minus 18 Prozent) und Citigroup (minus 15 Prozent) konnten sich die Schweizer Grossbanken durchaus noch sehen lassen.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.25%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.75%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.94%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.28%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.78%
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