Die UBS hat mit einem sehr guten Quartalsresultat überrascht. Trotzdem bleiben Baustellen. Doch die Sicht wird zunehmend klarer.

Zu schaffen macht der UBS weiterhin der Netto-Geldabfluss in der Vermögensverwaltung. Wenngleich sich die Bank dabei nicht allzu tief in die Karten blicken lässt, sagte Finanzchef John Cryan immerhin, dass die stärksten Kapitalabflüsse im Crossborder-Geschäft zu verzeichnen seien, vor allem Vermögen, das in der Schweiz gebucht sei und aus den europäischen Ländern stamme.

Damit räumte Cryan indirekt ein, dass die Steuerproblematik mit der EU sowie der politische Druck auf die Schweiz sich tatsächlich auf das Geschäft der UBS auswirken.

Weniger Volatilität

Trotzdem hat man bei der UBS allen Grund zuversichtlich in die nähere Zukunft zu blicken. Denn im 2. Quartal 2010 konnte in den meisten Geschäftsbereichen die  Trendumkehr nachhaltig vollzogen werden, wobei CEO Grübel erklärte, dass die Weichenstellung dafür bereits Ende des letzten Jahres erfolgte, als er die Ziele der Bank formulierte. «Ich habe keine schlaflosen Nächte», sagte Grübel, «weil ich immer wusste, was wir tun.»

In der 2. Jahreshälfte rechnet der passionierte Trader und Börsenexperte Grübel mit weniger Volatilität an den Märkten, wie er weiter erklärte. Das Investment-Klima werde gut sein, allerdings werde die Entwicklung nicht immer gleichmässig verlaufen. Bis Ende Jahr will die UBS gemäss weiteren Angaben denn auch wieder einen Netto-Neugeldzufluss verzeichnen können.

Planbares Geschäft in den USA

Auch bezüglich des USA-Vermögensverwaltungsgeschäfts hat Grübel nunmehr eine klar positive Erwartungshaltung. Der von ihm eingesetzte Chef Robert McCann habe etwas Zeit gebraucht, um sich in seiner neuen Funktion zu etablieren.

Doch nun, so sagte Grübel, sei er überzeugt, dass das Wealth-Management-Geschäft in den USA auf lange Sicht profitabel sein werde und McCann seine Ziele erreichen werde, selbst wenn dieses US-Geschäft auf einer hohen Kostenbasis beruhe. Doch es sei ein berechenbares Business, auf dem man aufbauen könne.

Regulatorische Arbritrage kommt

Mit Blick auf die diversen Stresstests in der internationalen Bankenwelt und den zahlreichen regulatorischen Bemühungen zeigte sich Grübel skeptisch, dass auf globaler Ebene Lösungen gefunden werden. Er rechne mit einer regulatorischen Arbitrage in den nächsten Jahren, was soviel bedeutet, dass die Banken gezielt jene Märkte und Länder ausnützen werden, wo sich regulatorische Vorteile bieten.

Angesichts dieser Entwicklung, seien die zu erwartenden Veränderungen in der Finanzbranche kaum abzusehen. «Doch die Veränderungen werden substanziell sein», sagte Grübel.

Noch keine Dividende

Einziger Wermutstropfen in der heutigen Erfolgsgeschichte: Die UBS-Aktionäre müssen sich weiter gedulden: Für 2010 wird die Grossbank noch keine Dividende zahlen. Die Bank müsse erst genug Kapital generieren, um die regulatorischen Vorschriften zu erfüllen, sagte Finanzchef John Cryan.

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