Eine Rangierung des Beratungskonzerns Dealogic weist der UBS-Investmentbank eine schwächere Position im Weltmarkt zu. Potential besteht vor allem im M&A.

Nimmt man die Erträge zum Masstab, so ist UBS nicht mehr die sechststärkste Investmentbank der Welt – sondern sie lag im ersten Halbjahr dieses Jahres bloss noch auf Rang acht.

Überholt wurde sie von der Deutschen Bank und vom Lokalrivalen Credit Suisse. Denn während die Erträge aus dem Investmentbanking bei der UBS im ersten Halbjahr um 15 Prozent auf 1,15 Milliarden Dollar sanken, stiegen sie bei der CS um 14 Prozent – auf 1,42 Milliarden. Dies ergab eine Aufarbeitung der Daten durch den britischen Marktforschungs- und Beratungskonzern Dealogic.

Mit Werten über 2 Milliarden Dollar erwiesen sich die US-Grossbanken JP Morgan und Bank of America als die Mammuts im weltweiten Investmentbanking. Goldman Sachs (1,74 Milliarden) und Morgan Stanley (1,56 Milliarden) folgten auf den Plätzen danach.

Die Deutsche Bank (1,51 Milliarden) und Credit Suisse (1,42 Milliarden) setzten sich als ertragsstärkste Investmentbanken Europas durch. Ebenfalls noch vor die UBS setzen konnte sich Citigroup mit 1,26 Milliarden Dollar an revenues.

Der schlechte Einfluss von Ken Moelis

Das Fachblatt «Financial News» wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass das traditionelle Investmentbanking der UBS – trotz allem – im zweiten Quartal 2010 seine zweitschwächste Dreimonats-Periode seit Ausbruch der Finanzkrise hingelegt hatte.

Für das Wall-Street-Organ «Fins» liegt eine tiefere Erklärung in der Gründung von Moelis & Co im letzten Jahr: Die neue Investment-Boutique des ehemaligen UBS-Spitzenbankers Ken Moelis kostete die UBS eine Reihe wichtiger Rainmaker.

Die gute Position in Asien

Tatsächlich konnte die Schweizer Bank ihre Position in Europa, Nahost und Asien halten, so dass sich der Rückgang vor allem aus Schwächen im Amerika-Geschäft erklärt.

Ebenfalls scheint greifbar, in welchem Bereich die UBS noch Aufholpotential besitzt: im M&A.

Hier lag die Schweizer Bank laut Dealogic in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres auf Rang 10 weltweit: Sie war bei 149 Deals im Umfang von 152 Milliarden Dollar beteiligt – macht einen Marktanteil von 10 Prozent. Immerhin schaffte es die Schweizer Bank, sich in Asien als führender M&A-Advisor zu etablieren.

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