Die Leser des Londoner Finanzportals «Here is the City» haben entschieden. Die Schweizer Grossbanken kommen nicht ungeschoren davon.

Insgesamt beteiligten sich 2'375 Leserinnen und Leser aus der Londoner Finanzbranche an der Umfrage. Nicht überraschend aus angelsächsischer Sicht errang der glücklose Schulterschluss der Royal Bank of Scotland (RBS) mit der holländischen ABN Amro den Spitzenplatz. Auf dem zweiten Rang landete die Rettungsübung der Bank of America in Sachen Merrill Lynch. Und auf dem dritten Platz figuriert die Fusion der Citibank mit der Traveller Group – sozusagen eines der ersten Allfinanzgebilde, das jedoch nie wirklich überzeugte.

Auf Platz vier der missratesten Bankfusionen steht die Übernahme der amerikanischen Investmentbank Donaldson, Lufkin & Jenrette durch die Credit Suisse im Sommer 2000, also auf dem Höhepunkt der Internet-Ära. Schon bald sollte sich damals herausstellen, dass die CS ihre Akquisition überzahlt hatte und sich die garantierten Lohn- und Bonizahlungen an kündigungswillige DLJ-Banker nicht bewährten. Rund zwei Jahre nach der DLJ-Übernahme steckte die Credit Suisse in einer enormen Krise.

Die andere Schweizer Grossbank, die UBS, rangiert erst auf Platz 14, allerdings nicht etwa mit ihrer historischen Fusion von Bankgesellschaft und Bankverein, sondern mit der Übernahme des amerikanischen Brokers Paine Webber, ebenfalls erfolgt im Sommer 2000. Auch diese Grossakquisition zahlte sich – genauso wie der DLJ-Kauf der CS – nie wirklich aus. Zu unterschiedlich waren das Broker-Modell der Amerikaner und die Private-Banking-Franchise der Schweizer.

Die SBG- und SBV-Fusion figuriert auf Platz 16 der Liste der Worst Bank Mergers of All Time. Alle weiteren Details auf diesem Link.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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