Die zweitgrösste Bank Amerikas zieht sich aus dem Eigenhandel mit Rohstoffen zurück. Gerüchten zufolge folgt der Stopp des gesamten Eigenhandels.

Es ist heute das grosse Thema an der Wall Street: Die zweitgrösste Bank Amerikas soll planen, den gesamten Eigenhandel einzustellen – um den neuen US-Bankenrichtlinien gerecht zu werden. Dies erfuhr unter anderem das Finanzportal «Bloomberg».

Als erstes werde sich JPMorgan vom Rohstoffhandel verabschieden. Händlern, die auf den Büchern der Bank mit Commodities handeln, droht die Kündigung. Dies betrifft vor allem Angestellte in London, wo das Zentrum für Rohstoffhandel von JP Morgan liegt.

Die JP-Morgan-Händler seien am 27. Juli darüber informiert worden, dass ihr Arbeitsplatz in Gefahr sei – eine Mitteilung, zu der ein Unternehmen gemäss britischem Recht verpflichtet ist.

Was bedeutet das für den Gewinn?

Weiteren 50 bis 75 Angestellten droht dasselbe Schicksal, denn womöglich plant JP-Morgan-Chef Jamie Dimon einen reinen Tisch: Auch der Eigenhandel im Fixed-Income-Geschäft und im Aktienhandel soll eingestellt werden, erfuhr «Bloomberg« von einem Informanten aus der Bank.

Der Schritt wäre eine entschiedene Konzession an die so genannte «Volcker-Rule». Durch den Abbau der Risikopositionen und dabei auch die Stutzung des Eigenhandels will diese Verordnung die Gefährlichkeit der Geschäftsbanken senken.

Die Citigroup reagierte bislang darauf, indem sie einige ihrer besten Händler in hauseigene Hedge Funds verschob.

Bei Goldman Sachs ging das Gerücht, der gesamte Eigenhandel werde demnächst in eine neue Hedge-Fund-Gesellschaft ausgelagert; dies hat sich allerdings bislang nicht bewahrheitet.

Die Aufgabe des Eigenhandels kann JP Morgan teuer zu stehen kommen. Laut Berechnungen vom Barclays Capital resultiert daraus ein Gewinnbeitrag von jährlich 1,4 Milliarden Dollar.

Würden sich sämtliche Banken vom Eigenhandel verabschieden, hätte dies nicht nur drastische Auswirkungen auf die Gewinne der Banken sondern auch auf den Arbeitsmarkt. Hunderte von Händlern würden freigestellt. Bei JP Morgan wird offenbar versucht, die Händler in anderen Positionen im Haus unterzubringen.

Ebenfalls zum Thema: JP Morgan plant Zukäufe in Deutschland. Im Depotgeschäft will die US-Bank ihr derzeitiges Verwahr-Volumen innert drei Jahren verdoppeln.

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