Bei der UBS bleibt kaum ein Stein auf dem andern. Das Group Managing Board soll aufgelöst werden, die Vice-Chairmen verlieren ihre Funktionen.

Die Grossbank wird am 10. Februar eine völlig neue Struktur präsentieren. Neben einem bedeutenden Stellenabbau soll es auch zu grundlegenen Umbauten in der Organisation kommen. Dabei dürften, wie Recherchen von finews.ch ergaben, auch gut verankerte Personen im UBS-Netzwerk ihre Position verlieren.

Eine wesentliche Veränderung: Das Group Managing Board wird abgeschafft. Diesem Gremium unterhalb der Konzernleitung gehören heute 61 Personen an. Zuviel, wie die UBS-Spitze befunden hat. Darum will sie dieses Board offenbar gänzlich auflösen. Künftig soll es eine «erweiterte» Geschäftsleitung geben, welche die Konzernleitung ergänzt.

Zu den Aufsteigern innerhalb des Konzerns dürften folgende Leute gehören: Jürg Zeltner und Michael Weisberg. Ein Shooting-Star sei auch Niklaus Pfau, so gut informierte Kaderleute. Pfau ist derzeit Head Key Clients WEMMEA.

Jürg Zeltner (Bild) ist Head Wealth Management North, East & Central Europe, ihm untersteht ein Kerngeschäft der Bank; zuvor leitete er das Deutschland-Geschäft. Als zeitweiliger Stellvertreter von Raoul Weil, dem mittlerweile angeschlagenen Wealth-Management-Chef, konnte er sich konzernweit einen Ruf schaffen. Der Amerikaner Michael A. Weisberg ist als Global Head Products & Marketing stark für das Produkteangebot der UBS verantwortlich. Weisberg stiess über PaineWebber im Jahr 2000 zur UBS; seither ist es ihm gelungen, sich intern zielstrebig gegen manche Schweizer durchzusetzen.

Kein Raum für Ehrenposten

Wie finews.ch weiter erfahren hat, geht es den so genannten Vice-Chairmen ebenfalls an den Kragen. Ihre offizielle Aufgabe lautet: «Die Vice Chairmen der Unternehmensgruppen unterstützen die einzelnen Geschäftsbereiche in ihren Verbindungen zu Schlüsselkunden. Sie tragen erheblich zum Erfolg von UBS bei und arbeiten eng mit den Mitgliedern des Group Managing Board zusammen.»

Tatsächlich erwiesen sich einige der sieben Vice-Chairmen für den Konzern als nicht gerade effizient oder ertragsbringend. Ehrenposten sind in der heutigen Bankenwelt ohnhein umstritten, sie passen auch schlecht in die Massstäbe einer zeitgemässen Corporate Governance. Vor diesem Hintergrund sollen diese Posten bei der UBS gestrichen werden.

Als Vice-Chairman amten derzeit im Global Wealth Management & Business Banking: Arthur Decurtins, Thomas K. Escher, Carlo Grigioni, Werner Peyer. Bei der Investmentbank sind es Chris Brodie, Lord Brittan of Spennithorne, sowie QC Phil Gramm.

Investment Banking und Asset Management als «Zulieferer»?

Parallel dazu meldet die «Handelszeitung», Peter Kurer und Marcel Rohner hätten die Losung «Back to the Roots» ausgegeben: Der Heimmarkt Schweiz werde zum Dreh- und Angelpunkt, während das Investment Banking und das Asset Management mit ihrem Schwergewicht in London und New York «zu Zulieferern des Stammhauses degradiert würden».

Laut dem Plan – so die «Handelszeitung» unter Berufung auf zwei voneinander unabhängige Quellen – solle die UBS künftig nur noch auf  zwei Säulen ruhen: dem Retailgeschäft in der Schweiz sowie der weltweiten Vermögensverwaltung.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.12%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.71%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.31%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.48%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.38%
pixel