Euro und Dollar bleiben schwach, die attraktivsten Renditen gibt es in Asien, und Gold steigt weiter an. Das prognostizieren die Auguren der CS.

Seit 2008 hat die Schweizer Grossbank rund hundert Milliarden Franken an Neugeldern eingenommen, ein Grossteil davon aus Asien, wie CS-Private-Banking-Chef Walter Berchtold am Dienstag an einem Mediengespräch erklärte.

Vor diesem Hintergrund erläuterte die Credit Suisse gleichentags ihre Investitionspolitik, die sie stark auf die Wachstumsmärkte von morgen ausrichtet. Gemäss Chief Investment Officer Stefan Keitel umfasst die Strategie vier Kategorien.

Reale Werte künftig attraktiver

Erstens geht die Bank davon aus, dass reale Vermögenswerte in Zukunft attraktiver sein werden als nominale. Daher rät die Credit Suisse ihren Kunden zu aktiven Investitionen in Aktien, Rohstoffe, Immobilien und Gold anstatt in liquide Mittel oder Staatsanleihen. Eine weitere wichtige Anlageklasse der Zukunft seien alternative Anlagen. Diese würden sich zu einer «dritten Anlageklasse» entwickeln.

Zweitens stellen die Schwellenländer einen Schwerpunkt in der künftigen Anlagestrategie dar. Entsprechende Investitionen sind laut Stefan Keitel künftig unverzichtbar. Auf makroökonomischer Ebene sei das Wachstum in der Region bereits stark spürbar, doch auf dem Finanzmarkt werde man dieses erst noch richtig zu spüren bekommen, betonte Keitel weiter.

Gold als sicherer Hafen

Drittens rechnet die CS mit einer anhaltenden Dollar-Schwäche und erwartet auch nicht, dass sich der Euro bis auf weiteres erhebliche erholen wrid. Vor diesem Hintergrund seien Anlagen in andere Währungen unabdingbar, so Keitel.

Viertens, und hier wird es spannend, setzt die Schweizer Grossbank auf Gold. Dabei betrachtet die CS das gelbe Edelmetall weniger als ein Rohstoff, sondern vielmehr als eine «alternative Währung», die sich weiterhin sehr positiv entwickeln werde. Im Gegensatz zum Dollar und zum Euro stelle das Gold einen sicheren Hafen dar, so Keitel.

Das letzte Wort hat der Kunde

Auf Anhieb erweckt die Strategie den Eindruck, als wollte sich die Credit Suisse von der westlichen Welt verabschieden und sozusagen voll auf die grossen Wachstumsmärkte in der östlichen Hemisphäre setzen. Doch diese Überlegung relativiert Private-Banking-Chef Walter Berchtold klar. Das letzte Wort habe natürlichd er Kunde, sagte er.

Der Kunde entscheide, wie «aggressiv» er sein Portfolio gestalten wolle, und wo sein Vermögen angelegt werden soll. Die CS-Strategie zeige lediglich auf, wo die Bank die besten Renditeperspektiven erwarte, so Berchtold.

Renditen zwischen fünf und sechs Prozent

Mit einer Umschichtung der Vermögen gemäss der neuen Anlagestrategie könnten Renditen zwischen fünf und sechs Prozent erzielt werden, erklärte Berchtold. Dies sei bei reinen Investitionen in den Heimmarkt nicht möglich.

Auch wolle man nicht den Eindruck vermitteln, dass man sich bei der CS vom Schweizer Banking entferne und in Zukunft nur noch in die Wachstumsregions von Asien investiere, unterstrich Berchtold. Die Schweiz stelle nach wie vor das «Herzstück der Credit Suisse» dar. Die Expertise und Erfahrung, die man hierzulande habe, könne im Ausland nicht auf die Schnelle aufgebaut werden.


 

 

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