Der zuständige US-Richter hat erstmals Zweifel an den Vorwürfen von Ex-UBS-Kunde Igor Olenicoff geäussert und im Sinne der UBS entschieden.

Wegen fehlender Zuständigkeit und mangelnder Beweise erringt die Schweizer Grossbank damit einen Teilsieg, wie «NZZ Online» berichtet.

Konkret: Der zuständige Richter Andrew Guilford in Santa Ana, Kalifornien, hat dem Antrag der drei angeklagten ehemaligen UBS-Manager Peter Kurer, Raoul Weil und Christian Bovay auf Abweisung der Klage stattgegeben.

Persönliche Treffen

Olenicoff, der geständige Steuersünder, US-Milliardär und Ex-UBS-Kunde hatte im September 2008 die UBS und weitere Einzelpersonen, darunter Kurer, Weil und Bovay auf insgesamt 500 Millionen Dollar Schadenersatz verklagt.

Diese drei sollten Teil des gesamten kriminellen UBS-Vorgehens gewesen sein, Kunden wissentlich vom Bezahlen der geschuldeten Steuern in den USA abzuhalten. Mit allen dreien, so Olenicoff, sollen persönliche Treffen stattgefunden haben.

Nun hat sich jedoch herausgestellt, dass es sich bei den angeblichen Treffen mehrheitlich um Erfindungen Olenicoffs gehandelt hat.

Peter Kurer: Keine Beweise

In seiner neunseitigen Begründung führte Guilford ausführlich aus, warum er zu diesem Schluss gekommen ist. Einzeln geht er auf die Reisen nach Kalifornien und Geschäftskontakte mit Olenicoff der drei einstigen UBS-Manager ein.

• Peter Kurer lebte während seines Studiums vor 25 Jahren für ein Jahr in Chicago. In Kalifornien war er nur drei Mal, einmal für Ferien und zweimal für geschäftliche Zwecke, die nichts mit Igor Olenicoff zu tun hatten, so das Gericht. Kurer könne sich nicht erinnern, jemals Olenicoff oder einen Vertreter seiner Gesellschaft Olen Properties persönlich getroffen zu haben. Olenicoff erklärt dagegen in seiner Klageschrift, er habe Kurer persönlich im Jahr 2006 in Zürich getroffen.

Raoul Weil: Keine Beweise

• Raoul Weil lebte in den 90-er Jahren für vier Jahre in New York, danach besuchte er die USA und Kalifornien nur noch für jeweils kurze private oder geschäftliche Aufenthalte. Niemals traf er jemanden, der mit Olenicoff oder Olen Properties zu tun hatte. Olenicoff dagegen erklärte, er habe Weil persönlich an der Art Basel in Miami getroffen. Weil solle Olenicoff aufgefordert haben, mehr seiner Gelder auf UBS-Konten zu überweisen und mögliche daraus erwachsene Renditen mit ihm besprochen haben.

Christian Bovay: Keine genügenden Beweise

• Komplizierter präsentiert sich die Situation im Fall von Christian Bovay. Dieser beaufsichtigte Bradley Birkenfeld, den Berater, der Olenicoff und sein Geld 2001 zur UBS brachte. Nachdem Olenicoff sein Geld an die UBS überwiesen hatte, kam es zu einem Treffen zwischen den beiden in Genf.

Zu einem späteren Zeitpunkt telefonierte Bovay zudem mit Olenicoff. Am daraus erwachsenen Treffen in Kalifornien nahm Bovay dann aber persönlich nicht teil, Olenicoff traf sich mit anderen UBS-Managern. Danach soll es gemäss Bovay nur noch einmal zu einem persönlichen Treffen gekommen sein.

Als Olenicoff im Jahr 2005 entschied, mit Birkenfeld die UBS zu verlassen, trafen sich die beiden in Miami. Olenicoff erklärte, dass er möglicherweise zu späteren Zeitpunkt wieder ein UBS-Konto einrichten wolle. Bovay schlug Olenicoff vor, ihm zu diesem Zweck einem anderen UBS-Berater in Zürich vorzustellen.

Lesen Sie weiter unter diesem Link.

 

 

 

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.56%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.11%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.64%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.38%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.31%
pixel