Europa sei zu einem gemeinsamen Markt gediehen, und diese Entwicklung gehe weiter, findet der emeritierte Bankenprofessor Hans Geiger.

Der ehemalige Banker – Geiger war 26 Jahre lang ein Credit-Suisse-Mann – beschreibt die Stimmung in der Zürcher Finanzszene nach wie vor als «quite fine» – vor allem im Vergleich zu anderen Zentren. Die Krise sei noch nicht auf den Strassen in Zurich angekommen, sagte er in einem «Bloomberg»-Podcast. Sie habe die Banken getroffen, sehr stark die UBS, stark auch die Credit Suisse, viel weniger aber die vielen kleineren Institute.

Die UBS werde gewiss überleben, aber sie werde kleiner, bescheidener, anders sein. Sie werde nie mehr eine bedeutende Investment-Bank sein.

Dass die Deutsche Bank dereinst einmal die UBS kauft, sei «denkbar», aber nicht jetzt in der Krise. Geiger kann sich eine Fusion gut vorstellen, sei doch Europa zu einem gemeinsamen Markt gediehen, und diese Entwicklung gehe weiter. Dies werde Banken nötig machen, die gross genug sind, um den gesamten Raum zu bedienen. Geiger glaubt aber nicht an die Super-Super-Bank mit allen Produkten für alle Kunden in allen Märkten.

Der Finanzplatz Zürich habe sich in den letzten zehn Jahren stark verändert, und der Wandel gehe weiter. Boutiques und Investmentgesellschaften, Private-Equity-Firmen, unabhängige Vermögensberater würden an Gewicht gewinnen.

Nachwuchssorgen brauche sich die Branche nicht zu machen, entwarnt Geiger. Das Wirtschafts- und Finanzstudium habe an Faszination nichts verloren. Im Gegenteil. Allerdings hätten die grossen Institute an Attraktion für Studienabgänger eingebüsst.






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