Die UBS und Credit Suisse müssen gemäss Expertenkommission ihr Eigenkapital deutlich erhöhen und ein Konzept für den Konkursfall entwerfen.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die Schweizer Finanzaufsichtsbehörde FINMA verlangen, dass die Empfehlungen der vom Bundesrat eingesetzte Expertenkommission zur Limitierung von volkswirtschaftlichen Risiken durch Grossunternehmen vollständig umgesetzt werden.

Die Kommission stellt heute ihren Schlussbericht vor. Gemäss Expertenkommission des Bundes sollen die beiden als systemrelevant geltenden Grossbanken UBS und Credit Suisse 19 Prozent Eigenkapital halten. Dieser Wert liegt deutlich über den internationalen Vorschriften.

Konzept für Konkursfall gefordert

Die 19 Prozent sollen aus 10 Prozent «hartem» Eigenkapital und 9 Prozent in Form von Wandelanleihen bestehen. Die Wandlung würde nach Unterschreiten einer gewisser EK-Höhe zwangsweise ausgelöst. Umsetzungsfrist soll bis 2018 sein.

Darüber hinaus fordert der Ausschuss, dass die beiden Grossbanken ein Konzept erarbeiten, wie im Fall einer Krise alle systemrelevanten Funktionen der beiden Banken fortgesetzt werden könnten, währen der Rest der Tätigkeiten in Konkurs ginge.

Keine Kompromisse

Die Nationalbank und die FINMA betrachten es als notwendig, dass die Vorschläge der Expertenkommission in ihrer Gesamtheit umgesetzt werden. Dies gelte sowohl für die konkrete Ausgestaltung der Massnahmen als auch für deren konsequente Umsetzung. Nur dann könne eine deutliche Entschärfung der «Too big to Fail»-Problematik erreicht werden.

Die vorgeschlagenen Massnahmen stehen im Einklang mit den sich abzeichnenden internationalen Reformen der Bankenregulierung. Bei den Anforderungen an die Eigenmittel und die Liquidität gehen sie über die in Basel III festgeschriebenen Standards hinaus, heisst es weiter.

Keine Zeit verlieren

Die FINMA und die Nationalbank empfehlen eine rasche Umsetzung der Vorschläge. «Das vorgeschlagene umfassende Massnahmenpaket wird die Too-big-to-fail-Problematik in der Schweiz deutlich entschärfen und somit das Risiko für die Schweizer Volkswirtschaft reduzieren», sagte Philipp Hildebrand,  Präsident des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank

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