Italienische Privatbanken verlassen die Schweiz. Auf Grund der neuen Situation im Offshore-Banking schliessen diverse Niederlassungen ihre Tore.

Als Fluchtort für italienisches Geld wird die Schweiz zunehmend uninteressant. Seitdem in Italien die Steuerschlupflöcher geschlossen wurden, lohnt es sich für manche Kunden nicht mehr, ihr Geld jenseits der Grenze anzulegen.

Die Nachrichtenagentur «Reuters» hat nachgerechnet: In den letzten 18 Monaten sind im Tessin acht Banken geschlossen oder verkauft worden. Die Hälfte von ihnen war in italienischem Besitz. Das könnte der Auftakt für ein Bankensterben sein.

Verkauf der Banca Gesfid

Erst letzte Woche hat die italienische Versicherungsgesellschaft Fondiaria-SAI ihre Anteile an der Banca Gesfid in Lugano für 134 Millionen Franken an die PKB Privatbank verkauft. «Ich glaube, früher oder später werden sich die grossen italienischen Banken zurückziehen oder ihre Niederlassungen verkaufen», sagte Fernando Zari, Vizepräsident des Verwaltungsrats der PKB Privatbank.

Im Tessin werden Kundengelder in Höhe von 390 Milliarden Franken verwaltet. Ein grosser Teil davon stammt wahrscheinlich aus Italien. Doch für Kunden von dort wird es scheinbar weniger attraktiv, Geld in die Schweiz zu bringen. Zum einen sind Steuerschlupflöcher geschlossen worden, zum anderen hat die Grenzpolizei ihre Jagd auf Finanzschmuggler intensiviert.

Fast 40 Milliarden Euro sind weg

Die Grenzkontrollen sind verschärft worden, mit Videokameras sind die Nummernschilder von Transporteuren von Schwarzgeld registriert worden. Durch eine Steueramnestie verstärkt, ist es zu einem Abfluss von Privatvermögen aus dem Tessin gekommen.

Ein grosser Teil der 97 Milliarden Euro, die Italiener im Rahmen einer Amnestie deklarierten, die im April ausgelaufen ist, sind in der Schweiz angelegt. Über 40 Prozent, nämlich 39 Millarden Euro sind nach Italien zurückgeflossen.

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