Double-Dip und Deflation werden zu den Top-Themen, sagt die Bank: In ihrem Research-Ausblick «Global View» für das vierte Quartal 2010 geht die Sarasin von einem langsameren Wachstum aus.

Die Bank Sarasin erwartet der Konjunkturdelle wegen einen Anstieg der Risikoaversion. Die Wachstumsverlangsamung führe dazu, dass die Gewinnschätzungen in den kommenden Monaten deutlich nach unten revidiert werden müssen.

Ende der Rohstoffhausse


Bei den Aktien favorisiert Sarasin entsprechend relativ stabile Sektoren wie Verbrauchsgüter, Gesundheit und Telekommunikation. Für die Anleihenrenditen bedeutet dies ihrer Ansicht nach einerseits eine Weiterführung des Abwärtstrends, andererseits aufgrund der hohen konjunkturellen Unsicherheiten grosse Schwankungen in den Renditen. Bei den Währungen seien weiterhin sichere Häfen wie der Schweizer Franken, japanische Yen und US- Dollar gefragt.

Mit steigenden Rohstoffpreisen rechnet Sarasin nicht mehr – einzig Gold könne sich positiv abheben. Bei den Immobilien gebe es grosse regionale Unterschiede. Immobilienanlagen mit Aktiencharakter profitierten zwar von tiefen Zinsen, dürften aber unter einem schwindenden Risikoappetit leiden.

Aufschwung ab 2. Quartal 2011?


Jan Amrit Poser, Leiter Research und Chefökonom der Bank Sarasin, sieht aber für das kommende Jahr nicht durchwegs schwarz: «Es wird noch eine Weile dauern, bis die Exzesse der Kreditblase ausgestanden sind. Eine nachhaltige Konjunkturentwicklung wird erst möglich sein, wenn sich der Konsum von seinen Fesseln befreien kann. Dafür müssen sich erst die Kreditvergabe, die Immobilienpreise und der Arbeitsmarkt stabilisieren. Davon ist gemäss unseren Analysen frühestens im zweiten Halbjahr 2011 auszugehen. Ab dem zweiten Quartal 2011 können wir erste Anzeichen für einen erneuten Aufschwung erwarten», schreibt er.

Die Haussiers aber warnt Poser: «Während niedrige Zinsen in den Köpfen vieler Börsianer aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahrzehnte als positiv für Aktien eingestuft werden, dürfte aufgrund der akuten Deflationsgefahren ein Umdenken stattfinden. Wir denken, dass fallende Zinsen auf dem heutigen Niveau nicht als gutes Omen für die Aktienmärkte, sondern vielmehr als Warnsignal gewertet werden sollten.»

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