Die UBS hat die Geschehnisse rund um die Finanzkrise aufgearbeitet und einen Bericht publiziert. Das Fazit ist nicht neu, bleibt aber schockierend.

In ihrer Aufarbeitung der Geschehnisse im Zusammenhang mit der Finanzmarktkrise kommt UBS im Wesentlichen zu zwei Erkenntnissen:

Im Investmentbanking kam es zu den hohen Verlusten, weil die Wachstumsstrategie zu wenig geplant war und man dabei zu hohe Risiken einging.

Im US-Vermögensverwaltungsgeschäft kommt die UBS zum Schluss, dass es keine ganzheitliche und kontinuierliche Risikoanalyse des grenzüberschreitenden Vermögensverwaltungsgeschäfts in den USA gab.

Falsche Anreize

Die damaligen Anreize, Umsatz zu generieren, ohne die Risiken angemessen zu berücksichtigen, unterstützten diese Strategie und begünstigten damit die Verluste. In verschiedenen Unternehmenseinheiten von UBS wurden dieselben Geschäfte betrieben, was die Risiken vervielfachte.

Am Markt aufgenommenes Kapital wurde innerhalb der Bank ohne Risikozuschläge weitergegeben, womit sich die Investmentbank günstig refinanzieren und die rückblickend verlustreichen Positionen weiter aufbauen konnte.

Grenzenlose Freiheit

Limiten für die Bilanzsumme bestanden keine, und es gab keine über die ganze Bank einheitliche Betrachtung der Risikopositionen. Die Risikokontrolle stützte sich zu sehr auf statistische Modelle, und Einschätzungen der Ratingagenturen wurden kaum hinterfragt.

Trotz Warnungen wähnte sich die Bank in der falschen Sicherheit, ihre Finanzprodukte mit Bezug zum USImmobilienmarkt seien werthaltig und ausreichend gegen Verluste abgesichert. (Transparenzbericht – Finanzmarktkrise: S. 15-30)

Mängel auch in der Schulung

Die Probleme im Vermögensverwaltungsgeschäft waren darin begründet, dass es vor Eröffnung der Untersuchungen durch die US-Behörden keine ganzheitliche und kontinuierliche Risikoanalyse des grenzüberschreitenden Vermögensverwaltungsgeschäfts in den USA gab.

Obwohl es Initiativen zur Verbesserung der Compliance mit den internen Richtlinien und den Rechtsvorschriften in den USA gab, wurden sie zu wenig rigoros, zu zögerlich oder nur unvollständig umgesetzt. Mängel bestanden auch in der Schulung und Instruktion der Mitarbeitenden.

Kein Kontrollsystem

Die internen Regeln waren zum Teil zu wenig präzis, und Erwartungen wurden nicht deutlich genug kommuniziert. Schliesslich kommt der Bericht zum Schluss, dass UBS über kein effizientes Kontrollsystem für die Überwachung und Compliance verfügte, welches klar machte, dass eine vollständige Übereinstimmung mit den internen Richtlinien und den US-Vorschriften verlangt wurde und welches sicherstellte, dass Verstösse dagegen sofort entdeckt und korrigiert wurden. (Transparenzbericht – USCrossborder-Geschäft: S. 33-51)


Der Transparenzbericht und die externen Gutachten der unabhängigen Experten stehen zur Verfügung unter diesem Link.

 

 

 

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