Der neue Senior Partner bei Pictet verrät das Erfolgsrezept der Privatbank. Eine gute Risikobewertung und ein weiter Anlagehorizont sind wichtig.

Jacques de Saussure hat am 1. Juli 2010 die Nachfolge von Ivan Pictet als neuer Senior-Teilhaber der Genfer Privatbank Pictet übernommen. In einem Interview mit der britischen Branchenzeitschrift «Financial News» erklärt er, worauf man bei Pictet besonders achtet. Einerseits ist dies die Risikobewertung seiner Bank.

«Es gibt Banken, mit denen wir keine Geschäfte machen wegen dem potenziellen Risiko für die Gelder unserer Investoren. Mit Basel III bevorzugen wir Geschäfte mit jenen Banken zu machen, welche die strengeren Auflagen erfüllen, und es ist klar, dass es einige Institute gibt, die noch weit von diesem Standard entfernt sind», so de Saussure.

Weitsicht ist gefragt

Ein weiteres wichtiges Kriterium ist eine lang anhaltende Kundenbeziehung. «In den ersten zwei oder drei Jahren einer Kundenbeziehung machen wir oft einen Verlust», räumt de Saussure ein. Daher sei auch das Kostenmanagement äusserst wichtig, fügt er an.

«Bei den Kosten müssen wir vorsichtig sein und einschätzen, wo wir unter dem Richtwert liegen.» De Saussure nennt auch Beispiele, wo Pictet notfalls gehandelt hat: In Montreal etwa gab es eine Private-Wealth-Einheit. Diese gebe es nun nicht mehr», sagt de Saussure.

Aktien sind derzeit attraktiv

Nicht nur bei den Kundenbeziehungen, sondern auch beim Personal ist eine langjährige Beziehung zentral. Im Schnitt arbeitet ein Pictet-Partner schon 22 Jahre bei der Bank.

«Unsere Kunden sind noch immer an Anleihen interessiert, speziell aus den Emerging Markets», erklärt de Saussure weiter. Er selber sieht in Aktien derzeit jedoch grosses Potenzial. «Ich denke, es ist Zeit, um Aktien zu kaufen, da grosse Teile der Welt nicht am Kollabieren sind», so de Saussure.

 

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