Für UBS-CEO Oswald Grübel ist die Zeit reif, wieder vermehrt Risiken einzugehen, damit die Investmentbank auch höhere Gewinne abwirft.

Im 3. Quartal 2010 hat die Schweizer Grossbank im Bereich Investmentbanking rote Zahlen geschrieben. Ein Umstand, der Oswald Grübel zu Denken gegeben hat. Im Gespräch mit der «Welt am Sonntag», erklärte er, wie dieser Geschäftsbereich in die Gewinnzone zurückkehren soll.

Für Grübel ist die UBS nach dem Wiederaufbau bereit, die Risiken im Investmentbanking wieder etwas hochzufahren. Laut Grübel könne die UBS auf diese Weise im Investmentbanking erneut hohe Gewinne erwirtschaften und mit der Konkurrenz mithalten.

Powerplay mit der SNB

Ein solcher Plan wird jedoch bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) kaum auf Begeisterung stossen, wie es in dem Artikel weiter heisst. Der Behörde geht es bekanntlich darum, dass keine der grossen Banken in der Schweiz allzu hohe Risiken eingeht.

Vor diesem Hintergrund hält die SNB denn auch weiterhin ein milliardenschweres Paket mit toxischen Papieren von der UBS. Dies als Sicherheit. Im Gegenzug möchte die UBS schon seit Monaten, diese Wertschriften von der SNB zurückkaufen, um endgültig frei zu sein von den staatlichen Fesseln. Bisher widersetzt sich die Notenbank diesem Ansinnen jedoch.

Flucht nach vorn

Mit der höheren Risikobereitschaft der UBS wird sich die SNB wohl auch noch weiterhin scheuen, der UBS diese Papiere abzutreten. Mit den UBS-Papieren unter ihrer Obhut besitzt die Nationalbank noch ein Druckmittel gegen die Grossbank in ihrer Hand.

Bei dieser besteht derzeit akuter Handlungsbedarf. «Wir haben fast überall Federn gelassen und Marktanteile verloren», gibt Grübel zu. Die Flucht nach vorn scheint sein Rezept zu sein. Ob dies bei der SNB auf offene Ohren stösst, ist jedoch fraglich.

 

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