Die Wirtschaftserholung stockt und das Risiko einer Dollarkrise wächst, sagt der Vermögensverwalter. Immerhin: Aktien bleiben attraktiv.

Nach Ansicht des Chefökonoms und des Leiters Research der Bank Julius Bär verläuft die Wirtschaftsentwicklung inzwischen sehr holprig. Im halbjährlichen Ausblick gehen sie davon aus, dass die Gefahr grösserer Verwerfungen an den Finanzmärkten besteht.

SNB: Am meisten Spielraum

Die Schweizerische Nationalbank hat am ehesten Spielraum, mit einer Normalisierung der extrem lockeren Geldpolitik schon 2011 zu beginnen. Die Europäische Zentralbank wird mit Rücksicht auf die Wachstumsprobleme in jenen Ländern, die ihre Staatsfinanzen konsolidieren, 2011 auf Zinserhöhungen verzichten.

Die Inflationsentwicklung bleibt auch 2011 moderat. Allerdings: Sowohl ein kräftigerer Anstieg der Inflationsrate als auch eine deflationäre Entwicklung sind auch 2011 plausible Risikoszenarien mit jeweils einer bedeutenden Wahrscheinlichkeit.

Randwährungen attraktiv


Die Bedenken bei den Leitwährungen machen es aus einer Risiko-Ertrags-Perspektive attraktiv, in Randwährungen zu investieren: Eine Normalisierung des zurzeit herrschenden US-Dollar-Pessimismus stützt den mexikanischen Peso und den kanadischen Dollar, sagt die Bär-Equipe.

Aktien günstig

Von den geldpolitisch losen Zügeln dürften in den nächsten sechs Monaten auch Aktienanlagen profitieren, sind Chefökonom Janwillem Acket und Chefstratege Christian Gattiker überzeugt. Die Risikoprämien liegen nach wie vor über dem langfristigen Durchschnitt und weisen damit auf die attraktive Bewertung dieser Anlageklasse hin. Julius Bär favorisiert in einem liquiditätsgetriebenen Markt Sektoren wie der Energie- und Rohstoffbereich, oder Aktienindizes in Deutschland und den Schwellenländern China und Brasilien sowie kleinkapitalisierte Werte.

Ölhausse vor der Tür

Die nachlassende wirtschaftliche Erholung in den reifen Volkswirtschaften verlangsamte die Aufwärtsbewegung der Ölpreise. Im nächsten Jahr sollten jedoch die altbekannten Sorgen zur Versorgungssicherheit wieder aufflammen, was den Ölpreis antreiben werde, sagt Julius Bär.

In den Agrarrohstoffen gehen die Ökonomen der Bank wegen der sich verbessernden Angebotslage von nachlassenden Preisen aus.

Gold bleibt ein sicherer Hafen. Allerdings gibt die Bank etwas zu bedenken: «auf längere Sicht ist jedoch davon auszugehen, dass eine Normalisierung des Zinsumfeldes Druck auf den Goldpreis ausüben wird.»

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