Der CEO von HSBC Private Bank und neue Chef der Region Europa, Nahost, Afrika äussert sich zu Folgen des Datendiebstahls und zum Private-Banking-Platz Schweiz.

Nein, der Datendiebstahl des letzten Jahres sei nicht der Anfang vom Ende von HSCB Suisse: «im Gegenteil». So antwortete Alexandre Zeller auf eine entsprechende Frage von «Finanz und Wirtschaft». «Vor einem Jahr gingen viele Konkurrenten davon aus, wir würden ein Drittel unseres Geschäfts verlieren, und das Mutterhaus würde uns verkaufen. Tatsächlich haben wir jedoch mehr Kunden gewonnen als verloren. Wir haben keine Klage, wir konnten einen Nettogeldzufluss verzeichnen.»

Im ersten grossen Interview seit seinem Aufstieg zum Europa-Chef des HSBC-Privatebanking gab sich Zeller zuversichtlich für die Privatbanken-Chancen in der Schweiz. Eine Umfrage bei europäischen Kunden deute an, dass eine Abgeltungssteuer positiv aufgenommen würde, sagte er der F&W. Ein Abzug von Geldern sei zwar ein Thema bei den Kunden – die Frage sei nur: Wohin?

Was bringt denn Singapur?

«Wenn mir eine Kunde sagt, er wolle sein Geld nach Singapur verschieben, weise ich ihn darauf hin, dass Singapur in Sachen Bankkundengeheimnis die gleichen Zugeständnisse gemacht hat wie die Schweiz», sagte Zeller im F&W-Gespräch. «Wir können ihm das anbieten, aber ich sehe keine fundamentale Differenz zwischen der Schweiz und Singapur.»

Kurz: Die Probleme seien temporär. «Die Industrie wird immer schöne Margen erzielen, wenn es ihr gelingt, die Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen. Man muss eine etwas schwierigere Phase durchlaufen, aber es wird wieder bessergehen.»

Ein, zwei, drei Basispunkte bei den Margen

Dabei äusserte sich Zeller auch skeptisch zur These, dass die Margen im Private Banking fallen dürften: «Seit 25 Jahren sagt man, die Margen würden fallen. Bislang hat sich das nicht bewahrheitet», so der HSCB-Chef. «Kurzfristig mag das zutreffen, mittel- und langfristig werden die Margen auf einem akzeptablen Niveau bleiben.»

Das Einzige, was auf Gewinne und Margen drücken werde, seien neue Anforderungen der Überwachung und Aufsicht. «Das wird die Margen um vielleicht ein, zwei oder drei Basispunkte reduzieren.»

Hier finden Sie die offenen Stellen bei der HSBC Private Bank.

 

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.29%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.77%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.92%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.29%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.73%
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