Die Zürcher Kantonalbank richtet die Privatinvest Bank neu aus. Mit einer Kapitalerhöhung soll die Basis für einen Neuanfang gelegt werden.

«Der PIAG fehlte es in der Vergangenheit insbesondere in ihrer Filiale Wien an einem griffigen Kontrollinstrumentarium, womit Fehlentwicklungen, wie sie in den Medien in den letzten Wochen und Monaten geschildert worden waren, entstehen konnten»: Dies schreibt die Zürcher Kantonalbank über ihre unlängst erworbene Private-Banking-Tochter Privatinvest Bank (PIAG).

«Die Überwachung und Kontrolle der einzelnen Geschäftsaktivitäten war in mancherlei Hinsicht mangelhaft», so die ZKB weiter.  Jetzt schaffe man als neue Eigentümerin der PIAG Remedur.

Zuversicht, dass keine weiteren Leichen im Keller liegen

Die PIAG wird künftig nach den Konzernstandards des Mutterhauses geführt. Dies gelte insbesondere für die kritischen Bereiche Risiken, Finanzen, Recht und Compliance, für welche innerhalb der Konzerntochter neue Abläufe und Prozesse verankert werden, so die ZKB.

Das Kundenportefeuille wurde auf seine Strategiekonformität hin überprüft. Die entsprechende Bereinigung sei im Gange.

«Die vorgenommenen Analysen stimmen zuversichtlich, dass in Bezug auf bestehende Kundenpositionen keine negativen Überraschungen mehr zu Tage treten sollten», schreibt die Kantonalbank. Neue Kundschaftsbeziehungen würden nun vor Eröffnung «eine sorgfältige Prüfung durchlaufen».

Die neue Führungscrew

Den Vorstand der PIAG bilden ab 1. Januar 2011 Adrian Kohler, vormals Leiter Unternehmensentwicklung der ZKB, Michael Walterspiel sowie neu Hermann Wonnebauer als Mitglied des Managements. Kohler und Walterspiel sind bereits seit Monatsbeginn in der neuen Position.

Hermann Wonnebauer, 52, war vor seinem Wechsel zur PIAG im August 2010 Leiter der Filiale einer grossen ausländischen Privatbank in Salzburg. Bei der PIAG verantwortet er die Betreuung nationaler und internationaler Kunden im Stammhaus Salzburg. Neu besetzt wird auch die Schlüsselfunktion Legal und Compliance.

Vorstandsmitglied Manfred Althammer und der ehemalige Vorstandssprecher Hermann Reif werden die Bank zum Jahresende «im gegenseitigen Einvernehmen verlassen».

Kapitalspritze aus Zürich

Bei der Marktbearbeitung konzentiere sich die PIAG bis auf weiteres auf Österreich und Deutschland. Italien und ausgewählte Länder Zentraleuropas würden erst zu einem späteren Zeitpunkt dazukommen.

Mit einer Kapitalspritze von 18 Millionen Euro legt die ZKB eine finanzielle Basis für die Umsetzung der Wachstumsstrategie ihrer Private Banking-Tochter. «Diese komfortable Kapitalisierung wird es der PIAG erlauben, gestärkt aus den jüngsten Turbulenzen hervorzugehen», so das Staatsinstitut. «Die ZKB betrachtet die Kapitalausstattung der PIAG als langfristiges Investment und geht davon aus, dass die Gewinnschwelle in fünf bis sieben Jahren erreicht sein wird.»

 

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