Josef Ackermann für Peter Kurer? Die Spekulation, dass der Deutsche-Bank-Chef das UBS-Präsidium übernimmt, ist erneut zu hören.

Wie die «NZZ am Sonntag» meldet, will der UBS-Verwaltungsrat seinen Präsidenten Peter Kurer spätestens auf 2010 ersetzen. In Londoner Bankenkreisen erfuhr die Zeitung auch, wer als heisser Kandidat für die Nachfolge gehandelt wird: Josef Ackermann.

Das würde zumindest zeitlich passen. Ackermann gibt sein Amt als Konzernchef der Deutschen Bank im Mai 2010 ab – dies hat er letzte Woche erneut bekräftigt.

«Wenn er in der Schweiz als Chef der einstmals stolzen UBS gehandelt wird, schmeichelt ihm das erkennbar», weiss die «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung». Aber auch ihr erscheint als unwahrscheinlich, dass er sich nochmal die operative Führung eines Konzerns zumutet. Der Mann, der für die Deutsche Bank ist, was Steve Jobs für Apple, wie «financial news» sagt, muss sich zudem vorerst der Suche nach seinem Nachfolger widmen.

Er war zuvor schon mehrmals als ideale Besetzung für das UBS-Präsidium genannt worden. Vergangenen April brachte UBS-Grossinvestor Luqman Arnold den Mann aus Mels als UBS-Präsidenten ins Spiel, und Mitte Dezember erfuhr «Die Zeit» in Hamburg, dass Ackermann eine offizielle, schriftliche und von Bundesbern unterstützte Anfrage der UBS wohlwollend prüfen würde.

 

Marcel Rohner redet am Dienstag

Die Sonntags-NZZ berichtet weiter, dass Marcel Rohner weiter (respektive vermehrt) in Frage gestellt werde: In der Branche gebe es Zweifel, dass der UBS-CEO noch bis zur Generalversammlung im Amt sei. Gestützt wird die These durch die Meldung von letzter Woche, dass UBS-Vize Sergio Marchionne an einem Investorenmeeting Kritik an Rohner geäussert habe.

Ein weiteres Indiz für die NZZ: In den ganzen Turbulenzen der letzten Tage war nie etwas zu hören gewesen von Rohner – dafür kamen die klärenden Worte von Marten Hoekstra. Der interimistische Wealth-Management-Chef widersprach gestern via «Finanz und Wirtschaft» den Berichten aus den USA, wonach die UBS ihr amerikanisches Vermögensvewaltungs-Business verkaufen wolle.

Allerdings: Dass bei der grossen UBS-Präsentation vom kommenden Dienstag, 10. Februar, auch der Abgang von Marcel Rohner bekanntgegeben wird, ist zu bezweifeln. Der Konzernchef soll die Präsentation leiten - zusammen mit Finanzchef John Cryan -, und am Freitag wurde noch extra für eine spezielle Fragestunde mit Rohner nach der allgemeinen Präsentation angekündigt.

 

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