Er war einer, der gross auf Subprime-Papiere setzte. Nach zwei Jahren als Olivenbauer gibt Ex-UBS-Mann Huw Jenkins bei BTG Pactual sein Comeback.

Huw_Jenkins_2Bei der UBS war Huw Jenkins (Bild) vor der Finanzkrise in grosses Tier. Er leitete das amerikanische Investment Banking und war somit mitverantwortlich für die Investitionen der Grossbank in toxische Papiere, welche die Bank zu Milliarden-Abschreibungen und beinahe in die Knie gezwungen haben.

Sein Kopf war dann auch einer der ersten, der im Rahmen der Aufräumaktion bei der UBS gerollt ist. Bevor Jenkins seine Stelle bei der UBS verloren hatte, war er jedoch auch massgeblich am Kauf der brasilianischen BTG Pactual beteiligt. Zu genau jenem Institut ist Jenkins nun als Berater zurückgekehrt, wie «Financial Times» berichtet.

Vom Banking zum Olivenbauern

In den letzten zwei Jahren hatte sich Jenkins in einem völlig anderen Bereich beschäftigt. «2008 haben wir eine kleine Farm in der Toscana gekauft», sagte er gegenüber der «Financial Times». «2008 und 2009 habe ich dort den gesamten Sommer verbracht», fügt Jenkins an.

Auf seiner Farm hat er nicht bloss die ruhige Kugel geschoben, sondern er konzentrierte sich auf die Produktion von Olivenöl. Jährlich habe die Farm 5'000 Liter abgeworfen, die Jenkins mit seiner Frau an einem Stand an der King’s Road in London feilgeboten hat.

Vom «Rohstoffhandel» zurück zum Banking

Nun kehrt Jenkins dem «Rohstoffhandel» den Rücken und zum Banking zurück. Vor einem Jahr wurde der Waliser bereits von BTG Pactual als Berater angeheuert. Seither habe er neun Investoren und insgesamt 1,8 Milliarden Dollar an Kapital zu seinem neuen Arbeitgeber gebracht.

Die erholsamen Zeiten in der sonnigen Toskana scheinen für Jenkins nun definitiv vorüber zu sein. «Ich wollte dieses Jahr den gesamten Sommer in der Toskana verbringen, war jedoch nur eine Woche dort.»

Dass Jenkins genau bei der BTG Pactual einen neuen Arbeitgeber gefunden hat, kommt nicht von ungefähr. Nach der Übernahme der BTG durch die UBS wurde Jenkins Chef von deren Mehrheitsaktionär André Esteves. Die UBS verkaufte dann die BTG Pactual im Frühjahr 2009 für 2,9 Milliarden Dollar an eine Gruppe um den ehemaligen BTG-Chef Esteves, den sie nach der Übernahme zum Chef  ihres Lateinamerikageschäfts ernannt hatte.

Esteves ist nun der Boss von Jenkins. «Dies würde nicht funktionieren, wenn wir nicht eine gute persönliche Chemie hätten. Aber er ist ein sehr engagierter Typ», kommentiert Jenkins den Rollentausch.

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.63%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.54%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.2%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.14%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.49%
pixel