Für manche Experten enttäuscht die Grossbank mit ihren jüngsten Ankündigungen. Die Gründe für die verhaltenen Reaktionen sind vielfältig.

Im Vorfeld der Jahreszahlen war eifrig über die Zukunft der Schweizer Grossbank spekuliert worden. Von einem massiven Stellenabbau war die Rede gewesen, von tief greifenden Personalwechseln an in der Chefetage, und zahlreiche Fachleute hatten auch einen strategischen Paradigmenwechsel erwartet. Bei Lichte betrachtet, fallen die Ankündigungen nun geradezu unspektakulär aus. Ja, manche Analysten sind gar enttäuscht.

Das sind die Kritikpunkte:

• nur mit der Bildung einiger neuer Abteilungen im Schweizgeschäft wird die UBS ihre Marke nicht wieder verankern und das Vertrauen neuer Kunden gewinnen können.

• nur mit dem Abbau von 2‘000 Stellen im Investmentbanking wird die UBS in der anhaltenden und tief greifenden Krise nicht bestehen können.

• mit dem Verkauf und der Aufgabe verschiedener Geschäftsbereiche im Investmentbanking kann die UBS diese Division nicht länger als ein Kerngeschäft bezeichnen - obschon sie an dieser Sicht festhält.

• die vollzogenen Personalwechsel deuten nicht auf einen neuen Kurs hin, sondern ergänzen eher die bisherige Linie des Top-Managements, das im Verlauf der letzten zwölf Monate nicht gross überzeugen konnte.

• offen bleibt auch, ob in der Führungsriege tatsächlich genügend Entscheidungsfreudigkeit und Entschlossenheit existiert, um die nach wie vor bestehenden Probleme energisch anzupacken.

• die Tier-1-Ratio (11,5 Prozent) ist respektabel, hingegen überzeugt die Leverage-Ratio (2,6 Prozent) in Fachkreisen kaum.

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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