Das Private-Equity-Geschäft mit Immobilien harzt. Der Branchenspezialist Swisslake Capital sieht für Finanzierungsfonds jedoch Chancen.


Das Geschäft mit Immobilienfonds für Grossanleger stockt. Zwar sind im vergangenen Jahr 329 Fonds mit einem geplanten Eigenkapitalvolumen von 116 Milliarden Euro aufgelegt worden, die inklusive Fremdkapital 330 Milliarden Euro in Immobilien, Immobilienfonds und Immobilienbeteiligungen investieren wollen.

Das meldet die Swisslake Capital, gemäss «FAZ». Swisslake Capital AG ist ein auf Real Estate Private Equity und Infrastrukturfonds spezialisierter Investment- und Assetmanager mit Sitz in Pfäffikon ZH und unterhält eine der umfassendsten Datenbanken für Real-Estate-Private-Equity-Investitionen.

Die Emission neuer Fonds kam aber zum Jahresende zum erliegen. Bernhard Köhler, Vorstandsvorsitzender der Swisslake AG, sagte der FAZ, die Zahl der neuen Fonds im ersten Halbjahr 2008 sei gegenüber dem Vorjahreszeitraum noch um 43 Prozent auf 214 gestiegen. Im zweiten Halbjahr waren es nur noch 115 Fonds – ein Rückgang von 32 Prozent gegenüber dem zweiten Halbjahr 2008, darunter viele im Volumen kleinere Fonds.

Die Finanzkrise und die Schliessung zahlreicher offener Immobilienfonds in Deutschland macht nun das Thema «distressed Investor» akut. Die Rede ist nicht mehr nur von gefährdeten Fondsgesellschaften, sondern auch von zahlungsunfähigen Investoren, die ihre Verpflichtungen gegenüber den Private-Real-Estate-Fonds nicht mehr erfüllen können.

In dieser Situation werden Finanzierungsfonds populär. Nach einem Wachstum von 6 Prozent im ersten Halbjahr 2008 legten sie in der zweiten Jahreshälfte 21 Prozent zu. «Hier scheint sich still und heimlich eine neue Spezialisierungsform herauszubilden, die in Konkurrenz zur Bankfinanzierung tritt», wird Köhler zitiert.

Bis Ende 2008 wurden 43 neue Fonds auflegt.  Swisslake Capital beziffert den Marktanteil der Debt-Fonds in der REPE-Branche auf 12,9 Prozent. 2006 waren es erst 2,8 Prozent, 2007 schon 5 Prozent. Wie Köhler im Schweizer Immobilienbrief schrieb, erwartet er einen Anstieg auf 15 Prozent.

Auch in der Schweiz als Investoren

«Private Equity Immobilien-Finanzierungsfonds haben bis dato im Schweizer Immobilienmarkt keine wesentliche Bedeutung erlangen können», erklärt Volker Wiederrich, Chief Investment Officer, gegenüber finews.ch. Angesichts der aktuellen Finanzmarktlage geht er jedoch davon aus, dass Finanzierungsfonds zukünftig auch in der Schweiz als Investoren auftreten werden. In der zweiten Jahreshälfte 2008 wurden bereits einige Fonds lanciert, deren Investitionsstrategie die Schweiz mit einschliesst.

Debt-Fonds beschränken sich meist auf die Finanzierung von Einzelimmobilien oder Immobilienportefeuilles. Sie stellen hauptsächlich Mezzaninkapital oder nachrangiges Fremdkapital zur Verfügung. Typischerweise haben diese Fonds eine Investitionsperiode von 2 bis 3 Jahren.

Gegenüber klassischen Real Estate Private Equity Fonds weisen Debtfonds für den Investor zwei Vorteile auf: Der Anleger erhält Ausschüttungen  die sich aus der vierteljährlichen Zinszahlung der Schuldner an den Fonds speisen. Zudem sind sie bei einem Zahlungsausfall in einer besseren Risikoposition, schreibt Bernhard Köhler in der «Börsenzeitung». Die Finanzierung ist im Falle der Verwertung des Objekts vor dem Eigenkapital zurückzuzahlen.

Swisslake Capital hat zur Zeit keine freien Stellen zu besetzen.

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