Die Regierung nominiert ein neues Mitglied für den Verwaltungsrat, die Bankspitze weiss von nichts. Das weckt Befürchtungen: Droht eine Verpolitisierung?

Zu Beginn dieses Monats nominierte der Luzerner Regierungsrat sein ehemaliges Mitglied Max Pfister für den Verwaltungsrat der Kantonalbank. Dieser Schritt sei nicht mit der Bankenspitze abgesprochen, meldet die «Neue Luzerner Zeitung». Dies könnte auf einen Paradigmenwechsel hindeuten. Denn obwohl zu 62 Prozent beteiligt, habe sich die Regierung seit der Privatisierung der LUKB bislang jeglicher Einflussnahme enthalten.

«Der Regierungsrat hat entschieden und uns danach informiert», sagte LUKB-Verwaltungsratspräsident Fritz Studer der Zeitung. Pfister erfülle zwar das Anforderungsprofil, allerdings: «Der Wunsch, den Verwaltungsrat von heute acht auf neu neun Personen auszubauen, stammt nicht von uns. Er kommt von der Regierung.»

«Die aktive Personalpolitik des Mehrheitsaktionärs» komme an der Bankenspitze nicht gut an, schreibt die «Neue Luzerner Zeitung». Man befürchte, die LUKB werde vom Mehrheitsaktionär enger an die Kandare genommen. Auch aus der Politik kommt Widerspruch. Die CVP spricht von «Erklärungsbedarf», und SVP-Kantonsrat Christian Graber wandte in einer Dringlichen Interpellation ein: «Es ist nicht das erste Mal, dass abtretende Amtsträger in Verwaltungsräte Einsitz nehmen würden. Die Gefahr ist sicherlich gross, dass die Kunden der Kantonalbank dies nicht verstehen und somit die Bank an Prestige verlöre.»

«Es wäre dumm, Steine in den Weg zu legen»

Luzerns Finanzdirektor Marcel Schwerzmann widerspricht allerdings dem Verdacht, er wolle die Kantonalbank «verpolitisieren»: «Es wäre dumm von uns, der Bank Steine in den Weg zu legen», sagte er der «Neuen Luzerner Zeitung». Pfisters Nomination habe strategischen Charakter. «Im Sinne einer guten Regierungspraxis ist es wichtig, jemanden in diesen strategischen Gremien zu wissen, der mit den wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und insbesondere politischen Zusammenhängen Luzerns aus unserer Sicht bestens vertraut ist.»

Pfister_Max_hellUnd Max Pfister sei der Richtige dafür. Er soll – so der Wunsch des Luzerner Regierung – nach seinem Rücktritt aus dem Regierungsrat im Juli in das oberste LUKB-Gremium Einsitz nehmen.

Max Pfister, Jahrgang 1951, ist Mitglied der FDP und wurde 1995 in den Regierungsrat gewählt. Von 1995 bis 2003 stand er dem Bau- beziehungsweise dem Bau- und Verkehrsdepartement vor, ab 2003 dem Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement. Vor seiner Wahl zum Regierungsrat war Max Pfister Luzerner Kantonsrat und leitete als Geschäftsführer ein IT-Unternehmen mit 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

 

 

 

 

 

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