Nach Ansicht von Sarasin-Analyst Rainer Skierka ist das der Fall; selbst wenn die Finanzziele der UBS ambitiös und nicht ohne weiteres erreichbar seien.

Rainer_SkierkaRainer Skierka (Bild) bezieht sich in seiner neusten Studie auf die im November 2010 von UBS-CEO Oswald Grübel nochmals bestätigten Finanzziele: Vorsteuergewinn von 15 Milliarden Franken, eine Eigenmittelrendite von 15 bis 20 Prozent sowie eine Cost-/Income-Ratio zwischen 65 und 70 Prozent.

Skierka hält diese Ziele für ambitiös, weil sie in einem verschärften regulatorischen Umfeld mit deutlich höheren Eigenkapital- und Liquiditätsanforderungen erreicht werden sollen.

Quantensprünge nötig

Darum stellt er denn auch fest: «Nur mit Quantensprüngen bei den Investmentbanking-Erträgen, einem strikten, auf Gewinnerzielung ausgerichteten Kostenmanagement und der Rückkehr auf einen nachhaltigen und profitablen Wachstumspfand in der Vermögensverwaltung, untermauert durch deutliche Neugeldzuflüsse, können diese Zielvorgaben erreicht werden.

Im Wealth Management, wo es auf Grund der erwarteten Besteuerungsverhandlungen mit dem Ausland bereits zu Abflüssen von 20 Milliarden Fanken gekommen sei, geht Skierka im laufenden Jahr von weiteren Einbussen zwischen 15 und 40 Milliarden Franken an Kundengeldern aus. Dies entspreche etwa 2 bis 5 Prozent der im Wealth Management betreuten Depots.

Verwässerungseffekte drohen

Dennoch ist Skierka überzeugt, dass die UBS gut genug positioniert sei, um die Trendwende zu schaffen – mit gewissen Fragezeichen beim Investmentbanking und Wealth Management Americas. Als weitere Schwäche ortet der Sarasin-Analyst allfällige Verwässerungseffekte aus den zurückliegenden vier Kapitalerhöhungen in den Jahren 2008 und 2009.

Und zu den Risiken rechnet er überdies weitere denkbare Kapitalerhöhungen zur Erfüllung regulatorischer Verschärfungen, und dies trotz der Priorität des angekündigten und praktizierten Gewinnrückbehalts. Last but not least dürfte auch der anhaltende politische Druck auf das Bankgeheimnis einen gewissen Risikofaktor darstellen.

Nicht gerade günstig

Dennoch ist Skierkas Befund klar: «Trotz einer im Konkurrenzvergleich nicht gerade günstigen Bewertung bestätigen wir unsere Kaufempfehlung.»

Am Donnerstagnachmittag notiert die UBS-Aktie auf einem Kurs von 18.58 Franken.

 

 

 

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