Zumindest langfristig bestehe die Gefahr, dass die Finanzinstitute wieder ins alte Fahrwasser zurückkehren, so die Rating-Agentur in einer neuen Studie.

Man müsse heute «weniger optimistisch sein, dass der Wandel hält»: Dies schreibt Moody's Investor Service in einer neuen Studie über die internationalen Banken-Entlöhnung.

Zwar hätten viele Grossbanken ihre untauglichen Entlöhnungssysteme der Vor-Finanzkrisenzeit geändert. Man setze heute mehr auf langfristige Aspekte und auf Risikomanagement. Aber je mehr die Finanzkrise aus dem Gedächtnis verschwinde und je mehr die Banken gute Leute an Branchen verlieren, welche weniger reguliert sind, desto eher dürften auch die Lohnpakete wieder wachsen.

«Erosion der Salärdisziplin»

«Auch wenn viele Banken Neuerungen eingeführt haben, die im Einklang mit neuen globalen Entlöhnungsstandards stehen, und selbst wenn weitere Neuerungen zu erwarten sind, so erwarten wir doch auf lange Sicht eine Erosion der Salärdisziplin», sagt Christian Plath, Vice President von Moody's und Autor des Berichts.

Der springende Punkt: Sollten die Banken hier Schwäche zeigen, so könnte dies auch Herabstufungen bei den Ratings nach sich ziehen.

Moody's anerkennt, dass die Banken in den letzten Jahren grosse Schritte in die richtige Richtung unternommen haben, etwa durch eine weitgehende Einführung der neuen G-20-Regeln des Financial Stability Board. Aber: «Wir glauben, dass noch mehr getan werden muss.»

Zusammenhang zwischen Enlöhnung und Kapitalbasis

Auffällig sei zum Beispiel, dass die wenigsten Banken sich darum bemühen, einen kohärenten Zusammenhang herzustellen zwischen ihrem Entlöhnungsniveau und ihrer Eigenkapitalbasis.

Und nun sei zu erwarten, dass in nächster Zeit diverse Faktoren die Entlöhnungsdisziplin wieder erodieren lassen – Wettbewerbsdruck, Unklarheiten bei der Regulierung, Überwachungsprobleme, das Verschwinden des Momentum. Eine geringere Entlöhnungsdisziplin jedoch dürfte laut Plath für die Gläubiger negativ sein. Und entsprechend werde man auch beim Rating der Banken reagieren müssen.

 

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