In zwei dürren Communiqués teilen LGT und die Deutsche Bank mit, dass die Verhandlungen über den Kauf der BHF-Bank beendet seien. Es war ein Abbruch in letzter Minute.

Es war ein langes Hin und Her – aber die jetzige Wendung ist doch überraschend: Der Verkauf der 1854 gegründeten Traditionsbank BHF durch die Deutsche Bank wird abgeblasen. LGT und Deutsche Bank hätten die Verhandlungen über den Kauf der BHF-Bank beendet, teilen beide Häuser mit: «Nach Gesprächen zwischen den Parteien und mit den zuständigen Aufsichtsbehörden sind die LGT und die Deutsche Bank zum Schluss gekommen, diese komplexe Transaktion nicht weiter zu verfolgen.»

Im Dezember hatten die Fürstenbank und die Deutsche Bank noch angekündigt, dass sie in exklusiven Verhandlungen die Übergabe der deutschen Traditionsbank vorbereiten. Die Gespräche sollten im 1. Quartal abgeschlossen werden.

Mitte Februar berichtete dann das «Manager Magazin» in Hamburg, dass die liechtensteinisch-deutschen Verhandlungen zu stocken drohten: Es sei möglich, dass sich die Gespräche bis ins zweite Quartal hineinzögen.

Deutsche Bank behält BHF

Dem Communiqué der Deutschen Bank ist zu entnehmen, dass sich die Parteien weitgehend einig gewesen seien: «Beide Institute hatten bereits Einigkeit über die Veräußerung der BHF-BANK erzielt und einen für Deutsche Bank, LGT und BHF-BANK guten Vertrag unterschriftsreif vorbereitet.» Die Formulierungen deuten darauf hin, dass es Schwierigkeiten von Seiten der Aufsichtsbehörden gab.

Auch LGT-Chef Prinz Max von und zu Liechtenstein hatte jüngst im Rahmen der Jahrespräsentation noch gesagt, dass die Übernahmegespräche plangemäss verliefen.

Ein Knackpunkt bei den Verhandlungen zuvor soll laut Gerüchten auch gewesen sein, dass LGT doch nur am Private Banking und dem Asset Management von BHF interessiert war. Damit – so das Gerücht – wollte die Fürstenbank auch nur einen Teil der BHF-Mitarbeiter übernehmen. Am 17. Februar hatte die Deutsche Bank gegenüber dem «Wall Street Journal» noch dementiert, dass die Verhandlungen ins Stocken geraten seien.

Die Deutsche Bank will BHF nun behalten: Jetzt werde der «bereits erfolgreich begonnene Transformations- und Modernisierungsprozess des BHF-Bank-Geschäfts innerhalb des Konzerns Deutsche Bank» fortgeführt. Ziel sei es insbesondere, das Private Wealth- und Asset Management-Geschäft weiter zu stärken.

Die BHF Bank war der Deutschen Bank zugefallen, als sie 2009 die Kölner Privatbank Sal. Oppenheim übernahm – BHF war eine Oppenheim-Tochter.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.67%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.19%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.47%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.44%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.23%
pixel