Gestern äusserte sich Oswald Grübel erneut kritisch zum anstehenden Gesetzespaket zur Kontrolle der Grossbanken, heute zeigt sich Brady Dougan zufrieden.

Anlässlich der Quartals-Präsentation äusserte sich CS-Chef Brady Dougan nochmals zu den anstehenden Too-Big-To-Fail-Anforderungen. Dabei wiederholte er die grundsätzliche Unterstützung der CS. Die Finanzkrise habe «eindrücklich gezeigt, dass Banken strengere Kapitalvorschriften einhalten müssen», so der Konzernchef.

Die Bank unterstütze die Vorschläge der Expertenkommission zur «Too-Big-To-Fail»-Problematik und sei der Meinung, «dass sie im Rahmen von Basel III ohne grosse Auswirkungen auf unsere Wettbewerbsposition umgesetzt werden können. Wir begrüssen es, dass auch ausserhalb der Schweiz die Aufsichtsbehörden Massnahmen ergreifen, die darauf hindeuten, dass sich die Bankregulierung weltweit in Richtung einer Angleichung der Anforderungen entwickelt.»

Bemerkt sei, dass Dougan hier aber nicht zum konkreten Gesetzesvorschlag des Bundesrats Stellung nahm.

UBS sucht Auswirkungen, CS ist bald am Ziel

Gestern hatte indes auch Oswald Grübel anlässlich der UBS-Quartalspräsentation seine Meinung zur anstehenden Gesetzesrevision abgegeben. Im Schweizer Fernsehen sagte er, dass er das Massnahmenpaket immer noch diskutiert sehen möchte (den Film sehen Sie hier). «Es geht uns darum, dass man sich bewusst ist, welche Auswirkungen solche starken Eingriffe auf die Schweizer Wirtschaft haben», sagte Grübel in der «Tagesschau». «Nicht, dass wir in ein oder zwei Jahren dann überrascht sind.»

Derzeit, so Grübel, sei noch nicht bekannt, wie hoch die Eigenkapitalquote in anderen Ländern sein werde. Er könne daher noch nicht sagen, ob die vom Bundesrat geforderte Eigenkapitalquote von 19 Prozent zu hoch sei. «Es kommt darauf an, wie die 19 Prozent im internationalen Vergleich aussehen.»

Zum Vergleich: Wie den neuen Zahlen der CS zu entnehmen ist, betrug die BIZ-Kernkapitalquote der Credit Suisse zum Ende des ersten Quartals 18,2 Prozent – im Vergleich zu 17,2 Prozent zum Ende des vierten Quartals 2010 respektive 16,4 Prozent zum Ende des ersten Quartals 2010.

Das Eigenkapital stieg per Ende des ersten Quartals um 0,8 Milliarden auf  34,1 Milliarden Franken.

Inzwischen hat die Credit Suisse Group bereits mehr als 70 Prozent des maximalen Emissionsvolumens an bedingtem Wandlungskapital mit hohem Trigger, das im Rahmen der vorgeschlagenen Schweizer Regulierung vorgesehen ist, aufgebracht.

Dazu meinte Konzernchef Brady Dougan heute: «Ich bin überzeugt, dass die Credit Suisse durch das frühzeitige Erfüllen der neuen aufsichtsrechtlichen Vorschriften in einer ausgezeichneten Ausgangslage ist, um für Kunden und Investoren bedeutenden Mehrwert zu schaffen.»

 

 

 

 

 

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