Nach gut sechs Jahren im Dienst der Credit Suisse wechselt der Chief Communications Officer und ausgebildete Opernsänger zur Konkurrenz.
Der 54-jährige Charles Naylor (Bild links) stiess vor sechs Jahren zur Schweizer Grossbank und war dort Chief Communications Officer. In seine Amtszeit fällt die Lancierung der OneBank-Strategie der CS sowie die nicht immer einfache Öffentlichkeitsarbeit während der Finanzkrise.
Seine berufliche Laufbahn führte den ausgebildeten Opernbariton über die Wiener Staatsoper und die English National Opera in Glyndebourne zum Shell-Konzern in Grossbritannien. Später arbeitete er im Erdöl- und Energiesektor bevor der Ende 2004 zur Schweizer Grossbank stiess.
Top-Job bei HSBC
Naylor ist verheiratet und Vater zweier Töchter. In seiner Freizeit widmet er sich seiner Familie, weiterhin dem Singen, der Fitness, dem Skifahren und dem Wandern.
Nun verlässt der Brite per sofort die Credit Suisse, um als Global Co-Head of Communications beim britischen HSBC-Konzern anzuheuern, wie Recherchen von finews.ch ergaben. Der Abgang trifft die Schweizer Grossbank überraschend. Ad interim übernehmen Andrés Luther sowie Gavin Sullivan gemeinsam Naylors Job, behalten aber gleichzeitig ihre bisherigen Funktionen.
Temporäre Umstellungen
Andrés Luther, seines Zeichens Head of Group Communications, wird neu auch zuständig für die Bereiche Branding, Private Banking, die Region Schweiz sowie Asien-Pazifik. Dabei werden Manfred Stüttgen und Sheel Kohli an ihn rapportieren. Ebenso werden Bettina Junker und Nicole Pfister-Bachmann Luther unterstellt sein, solange Monika Dunant im Mutterschaftsurlaub ist.
Gavin Sullivan, ihres Zeichens Head of EMEA Communications, wird für die Bereiche Investmentbanking, Asset Management sowie für die Americas-Teams zuständig sein. Dabei wird Victoria Harmon an sie rapportieren.
Zusätzlich werden die Kaderleute im Americas-Team sowohl Sullivan wie auch Harmon unterstellt sein, sobald Cristina von Bargen Ende des Monats die CS verlassen haben wird Sie ist derzeit noch Head Communications Americas.
Unklare Motive
Die personellen Veränderungen sind von Konzernleitungsmitglied Pamela Thomas-Graham (Bild rechts) intern kommuniziert worden. Unklar bleibt, ob die seit Anfang Jahr amtierende Kommunikations-, Marken-, Branding- und HR-Chefin andere Vorstellungen als Charles Naylor hatte, und es deshalb zum Abgang des Briten kam.
Allerdings agierte Naylor zumeist im Hintergrund. Vor allem in der Schweiz trat er in den letzten sechs Jahren kaum sichtbar in Erscheinung.
-
Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.44%
-
Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.19.2%
-
Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.27.79%
-
Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.33%
-
Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.24%
